| Antrag: | Klimaschutz kennt keine Grenzen | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Lisa Badum (KV Forchheim) | 
| Status: | Geprüft | 
| Eingereicht: | 08.05.2019, 11:04 | 
Ä8 zu A1: Klimaschutz kennt keine Grenzen
Antragstext
          
          Von Zeile 147 bis 149:
bietet die Chance, Politik neu zu gestalten und zu entscheiden, für welchen Ziele wir Geld ausgeben. Wir müssen damit aufhören, Klimawandeldie Klimakrise mit Steuergeldern zu subventionieren. Klar ist: Jeder Euro in Europa soll nachhaltig 
Wir alle wissen, was für einen dramatischen Handlungsdruck wir beim Klimaschutz 
haben. Wissenschaftliche Prognosen werden von der Realität längst überholt: In 
Bayern hatten wir im Jahr 2018 in vielen Städten über 30 heiße Tage, in manchen 
Städten sogar über 40. Und das, obwohl für den Zeitraum 2021-2050 eine Anzahl 
von fünf bis neun heißen Tage über 30 Grad prognostiziert waren. Trotz dieser 
Alarmsignale ist eine Umkehr nicht erkennbar: Die Senkung der CO2-Emissionen 
wird weiter verschleppt.
Viele junge Menschen sehen das politische Versagen beim Klimaschutz und wollen 
nicht mehr hinnehmen, wie mit ihrer Zukunft umgegangen wird. Sie gehen auf die 
Straße und protestieren. Im Hambacher Forst wurde ein schneller Kohleausstieg 
gefordert. Bei den jeden Freitag stattfindenden Fridays for Future Protesten 
fordern Schüler*Innen lautstark endlich wirksamen Klimaschutz. Dabei werden sie 
auch von Tausenden von Wissenschaftler*innen, den Scientists for Future, und den 
Parents for Future unterstützt. Diese internationale Bewegung richtet sich 
direkt an die eigene Regierung und lässt nicht mehr zu, dass der Handlungsdruck 
jeweils dem anderen zugeschoben wird. Jetzt und hier vor Ort zu handeln, das ist 
die unmissverständliche Forderung! 
Die jungen Menschen tragen diese Forderung auch an die CSU-geführte Bayerische 
Staatsregierung, die nach außen hin deklariert, Klimapartei zu sein, während sie 
die Erneuerbaren Energien mit der 10H-Reglung vor Ort ausbremst und mit den 
Füßen in den fossilen Brennstoffen scharrt. Die jungen Menschen fordern auch 
eine andere Politik der Großen Koalition, die es mit der Einhaltung der 
Klimaziele ausdrücklich nicht ernst meint - und auch der Europäischen Union, die 
noch viel mehr Potential und Möglichkeiten hat, sich für Klimapolitik stark zu 
machen!
Die kommende Europawahl ist eine Klimawahl. Im Europaparlament blockieren 
rechte, rechtspopulistische und konservative Parteien umwelt- und 
klimapolitische Maßnahmen. Umso wichtiger ist für uns, jetzt im Europawahlkampf 
klare Kante zu zeigen für den Klimaschutz!
Für uns GRÜNE sind die Pro-Klima Bürger*Innenbewegungen ermutigend und 
inspirierend, weiterhin radikal und deutlich für den Klimaschutz einzutreten. 
Klar ist: Die jetzigen politischen Maßnahmen zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- 
und Bodenschutz reichen bei weitem nicht aus. Das verbleibende Budget der 
Treibhausgasemissionen, die noch emittiert werden dürfen, um die Pariser 
Klimaziele einzuhalten, ist gering und erfordert sofortiges Handeln.
Klimaschutz durchsetzen
Klimaschutz können wir nur grenzüberschreitend verwirklichen. Die Europäische 
Union hat hier besondere Verantwortung: Sie ist der drittgrößte Emittent von 
Treibhausgasen und stößt etwa ein Achtel der weltweiten Klimagase aus. Das ist 
fast so viel wie die USA und mehr als Russland und Indien zusammengenommen. Die 
Europäische Union ist Wirtschaftsmacht - ein Viertel der weltweiten 
Wertschöpfung wird von der EU erbracht. Um so wichtiger ist grünes Wirtschaften 
mit Blick auf Klima- und Umweltschutz. Das zeigt die Verantwortung Europas, aber 
auch ihr Handlungspotenzial.
Wir GRÜNE fordern, dass die EU Führerin bei der Entwicklung und Anwendung 
effizienter und erneuerbarer Technologien sein soll.
Die Vorreiterrolle Deutschlands beim Klimaschutz ist schon lange vorbei: Beim 
aktuellen Klimaschutz-Index fiel Deutschland im internationalen Ranking auf 
Platz 27 zurück, während sich die EU auf Platz 16 steigern konnte. Grund dafür 
ist die seit Jahren stagnierende Klimapolitik in Deutschland. Der Ausstieg aus 
der Braunkohle wird immer wieder vertagt und die Klimaziele 2020 werden trotz 
klar definierter Ziele in einem völkerrechtlich bindenden Vertrag in vollem 
Bewusstsein von der CDU/CSU und SPD in der Großen Koalition nicht eingehalten.
Die Elektromobilität ist von dem Ziel, 2020 eine Million Elektroautos in 
Deutschland auf den Straßen zu haben, meilenweit entfernt und im Gebäudebereich 
fehlt nach wie vor ein wirksamer Mechanismus zur Erreichung eines klimaneutralen 
Gebäudebestandes.
Ohne die klaren Vorgaben der EU würde Deutschland im Umwelt- und Klimabereich 
noch weiter abfallen. Denn die EU treibt die Bundesregierung in der Klimapolitik 
voran, während CDU/CSU und SPD jede effiziente Klimapolitik verschleppen und 
ausbremsen. Von den 76 Vertragsverletzungsverfahren, die die Europäische 
Kommission gegen Deutschland betreibt, betreffen fast die Hälfte das Umwelt- und 
das Verkehrsministerium – weil Deutschland EU-Vorgaben nicht, nicht ausreichend 
oder zu zögerlich umsetzt.
Ein positives Beispiel wie fortschrittlich Europa sein kann, sind die Regelungen 
im Zusammenhang mit der neuen EE-Richtlinie des „Winterpakets“ der EU. Diese 
Richtlinie ermöglicht Ländern den Einsatz von Erneuerbaren Energien zu 
unterstützen, z.B. indem der Eigenverbrauch aus EEG-Anlagen von Abgaben befreit 
wird oder Mieterstrommodelle vereinfacht werden.
Europa kann viel bewirken
Die Erdüberhitzung erfordert entschiedenes und radikales Handeln. Deshalb werden 
wir die Klimaziele der EU ambitioniert vorantreiben. Die C02-Emissionen müssen 
bis 2030 um mindestens 55% gegenüber 1990 gesenkt werden. Wir GRÜNE wollen einen 
europaweiten Ausstieg aus Kohle, Atomkraft und fossilen Energieträgern und einen 
deutlich schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien. Bis spätestens 2030 
müssen 45 Prozent von Europas Energie, die wir bei Strom, Wärme und der 
Mobilität verbrauchen, erneuerbar sein. Und bis allerspätestens zum Jahr 2050 
sollen es 100 % sein. Diese Ziele werden wir kontinuierlich überwachen und falls 
nötig anpassen. Wenn der Klimawandel sich weiter beschleunigt, ist es notwendig, 
schneller voranzukommen.
Wir GRÜNE fordern Ziele, die im Einklang stehen mit den Berechnungen des 
Weltklimarats IPCC, damit wir den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad 
abbremsen können.
Bayern muss sich als Technologieland zum Motor für deutsche und europäische 
Klimaschutzpolitik entwickeln. In Bayern sind somit folgende Zielsetzungen 
einzuhalten: Die Gesamtsumme der in Bayern verursachten Treibhausgasemissionen 
soll von 2019 an maximal eine Milliarde Tonnen CO2-Äquivalente betragen. Die 
durchschnittlichen Treibhausgasemissionen sollen im Jahr 2030 unter 3 Tonnen pro 
Kopf betragen. Ab 2050 ist der Freistaat Bayern klimaneutral. Dieser 
Budgetansatz ist auf Europa zu übertragen. Europa muss eine Vorreiter-Rolle beim 
weltweiten Klimaschutz einnehmen.
Durch eine Reform des Emissionshandels, die Einführung eines CO2-Preises und den 
Grenzausgleich für importierte Emissionen (‚border carbon adjustment‘) stellen 
wir sicher, dass die größten Umweltverschmutzer wie Flugverkehr, die 
Schifffahrt, Energieproduzenten und die Schwerindustrie ihren Anteil am Kampf 
gegen den Klimawandel bezahlt und sich ihrer Verantwortung stellt.
Der Emissionshandel muss von Grund auf reformiert werden, damit dieses 
Instrument besser funktioniert. Erstens muss dafür die Anzahl der Zertifikate 
deutlich reduziert werden, damit der Preisverfall durch das vorhandene 
Überangebot beseitigt wird. Zweitens sollen die Zertifikate grundsätzlich nicht 
mehr kostenlos abgegeben werden. In der Vergangenheit haben Unternehmen mit den 
Zertifikaten zusätzliche Gewinne erwirtschaften können, statt für ihre 
klimaschädlichen Emissionen zu zahlen.
Wichtig ist, dass im Emissionshandel ein Mindestpreis festgelegt wird, der sich 
kontinuierlich steigend ausdrücklich an den zu erwartenden Kosten für 
Klimafolgeschäden orientiert. Derzeit ist der Emissionshandel vor allem ein 
spekulativer Markt. Solange aber Spekulationen auf „günstige CO2-Preise“ möglich 
sind, wirken sie als Bremse für klimafreundliche Investitionen. Wir wollen 
Planungssicherheit für CO2-Preise schaffen. Der Emissionshandel umfasst die 
Stromerzeugung und somit lediglich die Hälfte der CO2- Emissionen, deshalb gehen 
wir in unseren Forderungen noch weiter:
Im Bereich Wärme und Verkehr fordern wir einen CO2-Preis. Wir GRÜNE wollen die 
zu erwartenden Klimaschäden den Klimakillern in Rechnung stellen. Treibhausgase 
müssen einen Preis entsprechend ihrer Auswirkung auf das Klima bekommen. Und wir 
fordern dabei Steuergerechtigkeit, die die Last von den Bürger*innen auf die 
Umweltverschmutzer verlagert.
Wir wollen Ökologische Transformation sozial gestalten, auch beim CO2-Preis. Wir 
schaffen mehr Gerechtigkeit durch konsequenten Klimaschutz: Deshalb werden wir 
die zusätzlichen Einnahmen aus der CO2-Bepreisung direkt an die 
Verbraucher*innen zurückgeben und sie nicht im allgemeinen Steuertopf 
verschwinden lassen. Unser Ziel ist die Schaffung eines Energiegeldes als Pro-
Kopf-Zahlung an die Menschen in Europa. Solange dies nicht europäisch umsetzbar 
ist, werden wir uns auf nationaler Ebene dafür einsetzen.
Wir werden Energiearmut bekämpfen, indem europaweit Sozialtarife geschaffen 
werden, betroffene Haushalte eine kostenfreie und unabhängige Energieberatung 
erhalten und die eigene Energieerzeugung und -einsparung gefördert wird.
Unser Ziel ist es, dass Bürger*innen, Kommunen und Regionen Teil der 
Energierevolution sind. Menschen überall in Europa sollen privat erzeugten Strom 
gegen Vergütung ins Netz einspeisen können. Jedes neue Gebäude in Europa soll 
energieeffizient sein und selbst erneuerbare Energie erzeugen, oder erneuerbare 
Energien nutzen. Bei Neubauten der öffentlichen Hand wie bei Schulen, Turnhallen 
etc. soll dies zur Pflicht werden. Und wenn es Dachflächen gibt, die nicht zur 
Solarenergienutzung geeignet sind, sollen sie begrünt werden, was positiv zum 
gesunden Stadtklima beiträgt.
Neben Strom, Wärme und Verkehr ist außerdem die Landwirtschaft ein großer 
Emittent von Treibhausgasemissionen. Neben dem Anreiz zur Energieeinsparung im 
Landwirtschaftsbereich wird in der Europäischen Landwirtschaftspolitik die neue 
Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2021 entscheidend sein, wie 
Ansätze für eine ökologische Landwirtschaft in Zukunft von europäischer Seite 
stärker unterstützt werden können. Wir wollen die industrielle Landwirtschaft 
beenden und Biodiversität schützen. Eine Umschichtung der Gelder der Flächen-
Direktzahlungen aus der ersten Säule zugunsten von Maßnahmen für eine 
pestizidfreie, umwelt- und klimaschonende Landwirtschaft hat deshalb oberste 
Priorität.
Ressourcenschonende und ressourceneffiziente Wirtschaftsdynamik entfachen
Der neu zu verhandelnde EU Haushalt, der mehrjährige Finanzrahmen 2021-2027, 
bietet die Chance, Politik neu zu gestalten und zu entscheiden, für welchen 
Ziele wir Geld ausgeben. Wir müssen damit aufhören, Klimawandeldie Klimakrise mit 
Steuergeldern zu subventionieren. Klar ist: Jeder Euro in Europa soll nachhaltig 
investiert werden, ohne Umwelt und Klima zu schaden. Das heißt, wir GRÜNE stehen 
für Investitionen in nachhaltigen Transport, in erneuerbare Energien, in 
Energie- und Ressourceneffizienz und in Energieeinsparung zugunsten von 
effizientem Klimaschutz. Wir wollen eine Modernisierungsoffensive zur Förderung 
ressourcenschonender und CO2-armer Innovationen.
Dazu gehört auch, dass künftige Handelsabkommen der EU im Einklang mit den 
Pariser Klimazielen zu stehen haben.
Wir können weiterhin den dramatischen Ressourcen- und Rohstoffverbrauch auf 
unserem Planeten reduzieren, wenn wir die Ressourceneffizienz erhöhen und die 
europäische Kreislaufwirtschaft stärken. Wir wollen die bewusste Verkürzung der 
Lebensdauer von Produkten (geplante Obsoleszenz) verbieten und fordern eine 
weitreichenden Öko-Design-Richtlinie für eine ressourcenschonende 
Wirtschaftsweise in ganz Europa. Wir wollen die Lebensdauer, 
Wiederverwendbarkeit und Reparaturmöglichkeit von Produkten erhöhen und das 
Recht auf Reparatur stärken.
Internationale Flüge unterliegen bisher keiner Mehrwertsteuer und Kerosin wird 
nicht besteuert, das werden wir ändern. Die daraus entstehenden Einkünfte wollen 
wir auch dafür nutzen, um den Zugverkehr kostengünstiger und effizienter zu 
machen - quer durch Europa. Wir stehen für eine nachhaltige Stadtplanung für 
mehr öffentlichen Transport und nachhaltige Mobilitätskonzepte.
Europa braucht starke GRÜNE
Wirklicher Klimaschutz funktioniert nur, wenn wir ihn gemeinsam auf allen Ebenen 
umsetzen: Jeder auf seiner Ebene: privat, in der Kommune, im Betrieb, auf 
Landes- und Bundes- und Europaebene. Wir alle können etwas tun!
Wir GRÜNE kämpfen in allen europäischen Ländern für mehr Klimaschutz. Wir werden 
Europa weder den Klimaleugner*innen noch den Klimaschutzbremsern überlassen – 
und auch nicht denen, die unbeirrt am Glauben eines grenzenlosen 
Wirtschaftswachstums festhalten, ohne Nachhaltigkeit mitzudenken. Wir brauchen 
eine Veränderung unseres Lebensstils mit unseren Konsumgewohnheiten, eine grüne 
Wirtschaftspolitik und radikale Klimaschutzmaßnahmen. Wir wollen eine kulturelle 
Entwicklung zu einer nachhaltigen Lebensweise und politische Veränderung!
Für uns GRÜNE hat der Erhalt unserer Lebensgrundlagen, haben Klima- und 
Umweltschutz höchste politische Priorität. Die Anliegen der nächsten Generation, 
die sich derzeit lautstark für den Erhalt der Lebensgrundlagen einsetzt, sind 
unsere oberste Leitlinie
Starke GRÜNE im Europäischen Parlament sind die Garantin für konsequenten 
Klimaschutz, für die Wahrung der Interessen kommender Generationen und für die 
Zukunft Europas.
                Unterstützer*innen
                
- Ludwig Hartmann (KV München-Stadt)
 - Dieter Janecek (KV München-Stadt)
 - Beate Walter-Rosenheimer (KV Fürstenfeldbruck)
 - Stefan Schmidt (KV Regensburg-Stadt)
 - Werner Weindorf (KV München-Stadt)
 - Frank Schinner (KV Rosenheim)
 
                 
Von Zeile 147 bis 149:
bietet die Chance, Politik neu zu gestalten und zu entscheiden, für welchen Ziele wir Geld ausgeben. Wir müssen damit aufhören, Klimawandeldie Klimakrise mit Steuergeldern zu subventionieren. Klar ist: Jeder Euro in Europa soll nachhaltig 
Wir alle wissen, was für einen dramatischen Handlungsdruck wir beim Klimaschutz 
haben. Wissenschaftliche Prognosen werden von der Realität längst überholt: In 
Bayern hatten wir im Jahr 2018 in vielen Städten über 30 heiße Tage, in manchen 
Städten sogar über 40. Und das, obwohl für den Zeitraum 2021-2050 eine Anzahl 
von fünf bis neun heißen Tage über 30 Grad prognostiziert waren. Trotz dieser 
Alarmsignale ist eine Umkehr nicht erkennbar: Die Senkung der CO2-Emissionen 
wird weiter verschleppt.
Viele junge Menschen sehen das politische Versagen beim Klimaschutz und wollen 
nicht mehr hinnehmen, wie mit ihrer Zukunft umgegangen wird. Sie gehen auf die 
Straße und protestieren. Im Hambacher Forst wurde ein schneller Kohleausstieg 
gefordert. Bei den jeden Freitag stattfindenden Fridays for Future Protesten 
fordern Schüler*Innen lautstark endlich wirksamen Klimaschutz. Dabei werden sie 
auch von Tausenden von Wissenschaftler*innen, den Scientists for Future, und den 
Parents for Future unterstützt. Diese internationale Bewegung richtet sich 
direkt an die eigene Regierung und lässt nicht mehr zu, dass der Handlungsdruck 
jeweils dem anderen zugeschoben wird. Jetzt und hier vor Ort zu handeln, das ist 
die unmissverständliche Forderung! 
Die jungen Menschen tragen diese Forderung auch an die CSU-geführte Bayerische 
Staatsregierung, die nach außen hin deklariert, Klimapartei zu sein, während sie 
die Erneuerbaren Energien mit der 10H-Reglung vor Ort ausbremst und mit den 
Füßen in den fossilen Brennstoffen scharrt. Die jungen Menschen fordern auch 
eine andere Politik der Großen Koalition, die es mit der Einhaltung der 
Klimaziele ausdrücklich nicht ernst meint - und auch der Europäischen Union, die 
noch viel mehr Potential und Möglichkeiten hat, sich für Klimapolitik stark zu 
machen!
Die kommende Europawahl ist eine Klimawahl. Im Europaparlament blockieren 
rechte, rechtspopulistische und konservative Parteien umwelt- und 
klimapolitische Maßnahmen. Umso wichtiger ist für uns, jetzt im Europawahlkampf 
klare Kante zu zeigen für den Klimaschutz!
Für uns GRÜNE sind die Pro-Klima Bürger*Innenbewegungen ermutigend und 
inspirierend, weiterhin radikal und deutlich für den Klimaschutz einzutreten. 
Klar ist: Die jetzigen politischen Maßnahmen zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- 
und Bodenschutz reichen bei weitem nicht aus. Das verbleibende Budget der 
Treibhausgasemissionen, die noch emittiert werden dürfen, um die Pariser 
Klimaziele einzuhalten, ist gering und erfordert sofortiges Handeln.
Klimaschutz durchsetzen
Klimaschutz können wir nur grenzüberschreitend verwirklichen. Die Europäische 
Union hat hier besondere Verantwortung: Sie ist der drittgrößte Emittent von 
Treibhausgasen und stößt etwa ein Achtel der weltweiten Klimagase aus. Das ist 
fast so viel wie die USA und mehr als Russland und Indien zusammengenommen. Die 
Europäische Union ist Wirtschaftsmacht - ein Viertel der weltweiten 
Wertschöpfung wird von der EU erbracht. Um so wichtiger ist grünes Wirtschaften 
mit Blick auf Klima- und Umweltschutz. Das zeigt die Verantwortung Europas, aber 
auch ihr Handlungspotenzial.
Wir GRÜNE fordern, dass die EU Führerin bei der Entwicklung und Anwendung 
effizienter und erneuerbarer Technologien sein soll.
Die Vorreiterrolle Deutschlands beim Klimaschutz ist schon lange vorbei: Beim 
aktuellen Klimaschutz-Index fiel Deutschland im internationalen Ranking auf 
Platz 27 zurück, während sich die EU auf Platz 16 steigern konnte. Grund dafür 
ist die seit Jahren stagnierende Klimapolitik in Deutschland. Der Ausstieg aus 
der Braunkohle wird immer wieder vertagt und die Klimaziele 2020 werden trotz 
klar definierter Ziele in einem völkerrechtlich bindenden Vertrag in vollem 
Bewusstsein von der CDU/CSU und SPD in der Großen Koalition nicht eingehalten.
Die Elektromobilität ist von dem Ziel, 2020 eine Million Elektroautos in 
Deutschland auf den Straßen zu haben, meilenweit entfernt und im Gebäudebereich 
fehlt nach wie vor ein wirksamer Mechanismus zur Erreichung eines klimaneutralen 
Gebäudebestandes.
Ohne die klaren Vorgaben der EU würde Deutschland im Umwelt- und Klimabereich 
noch weiter abfallen. Denn die EU treibt die Bundesregierung in der Klimapolitik 
voran, während CDU/CSU und SPD jede effiziente Klimapolitik verschleppen und 
ausbremsen. Von den 76 Vertragsverletzungsverfahren, die die Europäische 
Kommission gegen Deutschland betreibt, betreffen fast die Hälfte das Umwelt- und 
das Verkehrsministerium – weil Deutschland EU-Vorgaben nicht, nicht ausreichend 
oder zu zögerlich umsetzt.
Ein positives Beispiel wie fortschrittlich Europa sein kann, sind die Regelungen 
im Zusammenhang mit der neuen EE-Richtlinie des „Winterpakets“ der EU. Diese 
Richtlinie ermöglicht Ländern den Einsatz von Erneuerbaren Energien zu 
unterstützen, z.B. indem der Eigenverbrauch aus EEG-Anlagen von Abgaben befreit 
wird oder Mieterstrommodelle vereinfacht werden.
Europa kann viel bewirken
Die Erdüberhitzung erfordert entschiedenes und radikales Handeln. Deshalb werden 
wir die Klimaziele der EU ambitioniert vorantreiben. Die C02-Emissionen müssen 
bis 2030 um mindestens 55% gegenüber 1990 gesenkt werden. Wir GRÜNE wollen einen 
europaweiten Ausstieg aus Kohle, Atomkraft und fossilen Energieträgern und einen 
deutlich schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien. Bis spätestens 2030 
müssen 45 Prozent von Europas Energie, die wir bei Strom, Wärme und der 
Mobilität verbrauchen, erneuerbar sein. Und bis allerspätestens zum Jahr 2050 
sollen es 100 % sein. Diese Ziele werden wir kontinuierlich überwachen und falls 
nötig anpassen. Wenn der Klimawandel sich weiter beschleunigt, ist es notwendig, 
schneller voranzukommen.
Wir GRÜNE fordern Ziele, die im Einklang stehen mit den Berechnungen des 
Weltklimarats IPCC, damit wir den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad 
abbremsen können.
Bayern muss sich als Technologieland zum Motor für deutsche und europäische 
Klimaschutzpolitik entwickeln. In Bayern sind somit folgende Zielsetzungen 
einzuhalten: Die Gesamtsumme der in Bayern verursachten Treibhausgasemissionen 
soll von 2019 an maximal eine Milliarde Tonnen CO2-Äquivalente betragen. Die 
durchschnittlichen Treibhausgasemissionen sollen im Jahr 2030 unter 3 Tonnen pro 
Kopf betragen. Ab 2050 ist der Freistaat Bayern klimaneutral. Dieser 
Budgetansatz ist auf Europa zu übertragen. Europa muss eine Vorreiter-Rolle beim 
weltweiten Klimaschutz einnehmen.
Durch eine Reform des Emissionshandels, die Einführung eines CO2-Preises und den 
Grenzausgleich für importierte Emissionen (‚border carbon adjustment‘) stellen 
wir sicher, dass die größten Umweltverschmutzer wie Flugverkehr, die 
Schifffahrt, Energieproduzenten und die Schwerindustrie ihren Anteil am Kampf 
gegen den Klimawandel bezahlt und sich ihrer Verantwortung stellt.
Der Emissionshandel muss von Grund auf reformiert werden, damit dieses 
Instrument besser funktioniert. Erstens muss dafür die Anzahl der Zertifikate 
deutlich reduziert werden, damit der Preisverfall durch das vorhandene 
Überangebot beseitigt wird. Zweitens sollen die Zertifikate grundsätzlich nicht 
mehr kostenlos abgegeben werden. In der Vergangenheit haben Unternehmen mit den 
Zertifikaten zusätzliche Gewinne erwirtschaften können, statt für ihre 
klimaschädlichen Emissionen zu zahlen.
Wichtig ist, dass im Emissionshandel ein Mindestpreis festgelegt wird, der sich 
kontinuierlich steigend ausdrücklich an den zu erwartenden Kosten für 
Klimafolgeschäden orientiert. Derzeit ist der Emissionshandel vor allem ein 
spekulativer Markt. Solange aber Spekulationen auf „günstige CO2-Preise“ möglich 
sind, wirken sie als Bremse für klimafreundliche Investitionen. Wir wollen 
Planungssicherheit für CO2-Preise schaffen. Der Emissionshandel umfasst die 
Stromerzeugung und somit lediglich die Hälfte der CO2- Emissionen, deshalb gehen 
wir in unseren Forderungen noch weiter:
Im Bereich Wärme und Verkehr fordern wir einen CO2-Preis. Wir GRÜNE wollen die 
zu erwartenden Klimaschäden den Klimakillern in Rechnung stellen. Treibhausgase 
müssen einen Preis entsprechend ihrer Auswirkung auf das Klima bekommen. Und wir 
fordern dabei Steuergerechtigkeit, die die Last von den Bürger*innen auf die 
Umweltverschmutzer verlagert.
Wir wollen Ökologische Transformation sozial gestalten, auch beim CO2-Preis. Wir 
schaffen mehr Gerechtigkeit durch konsequenten Klimaschutz: Deshalb werden wir 
die zusätzlichen Einnahmen aus der CO2-Bepreisung direkt an die 
Verbraucher*innen zurückgeben und sie nicht im allgemeinen Steuertopf 
verschwinden lassen. Unser Ziel ist die Schaffung eines Energiegeldes als Pro-
Kopf-Zahlung an die Menschen in Europa. Solange dies nicht europäisch umsetzbar 
ist, werden wir uns auf nationaler Ebene dafür einsetzen.
Wir werden Energiearmut bekämpfen, indem europaweit Sozialtarife geschaffen 
werden, betroffene Haushalte eine kostenfreie und unabhängige Energieberatung 
erhalten und die eigene Energieerzeugung und -einsparung gefördert wird.
Unser Ziel ist es, dass Bürger*innen, Kommunen und Regionen Teil der 
Energierevolution sind. Menschen überall in Europa sollen privat erzeugten Strom 
gegen Vergütung ins Netz einspeisen können. Jedes neue Gebäude in Europa soll 
energieeffizient sein und selbst erneuerbare Energie erzeugen, oder erneuerbare 
Energien nutzen. Bei Neubauten der öffentlichen Hand wie bei Schulen, Turnhallen 
etc. soll dies zur Pflicht werden. Und wenn es Dachflächen gibt, die nicht zur 
Solarenergienutzung geeignet sind, sollen sie begrünt werden, was positiv zum 
gesunden Stadtklima beiträgt.
Neben Strom, Wärme und Verkehr ist außerdem die Landwirtschaft ein großer 
Emittent von Treibhausgasemissionen. Neben dem Anreiz zur Energieeinsparung im 
Landwirtschaftsbereich wird in der Europäischen Landwirtschaftspolitik die neue 
Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2021 entscheidend sein, wie 
Ansätze für eine ökologische Landwirtschaft in Zukunft von europäischer Seite 
stärker unterstützt werden können. Wir wollen die industrielle Landwirtschaft 
beenden und Biodiversität schützen. Eine Umschichtung der Gelder der Flächen-
Direktzahlungen aus der ersten Säule zugunsten von Maßnahmen für eine 
pestizidfreie, umwelt- und klimaschonende Landwirtschaft hat deshalb oberste 
Priorität.
Ressourcenschonende und ressourceneffiziente Wirtschaftsdynamik entfachen
Der neu zu verhandelnde EU Haushalt, der mehrjährige Finanzrahmen 2021-2027, 
bietet die Chance, Politik neu zu gestalten und zu entscheiden, für welchen 
Ziele wir Geld ausgeben. Wir müssen damit aufhören, Klimawandeldie Klimakrise mit 
Steuergeldern zu subventionieren. Klar ist: Jeder Euro in Europa soll nachhaltig 
investiert werden, ohne Umwelt und Klima zu schaden. Das heißt, wir GRÜNE stehen 
für Investitionen in nachhaltigen Transport, in erneuerbare Energien, in 
Energie- und Ressourceneffizienz und in Energieeinsparung zugunsten von 
effizientem Klimaschutz. Wir wollen eine Modernisierungsoffensive zur Förderung 
ressourcenschonender und CO2-armer Innovationen.
Dazu gehört auch, dass künftige Handelsabkommen der EU im Einklang mit den 
Pariser Klimazielen zu stehen haben.
Wir können weiterhin den dramatischen Ressourcen- und Rohstoffverbrauch auf 
unserem Planeten reduzieren, wenn wir die Ressourceneffizienz erhöhen und die 
europäische Kreislaufwirtschaft stärken. Wir wollen die bewusste Verkürzung der 
Lebensdauer von Produkten (geplante Obsoleszenz) verbieten und fordern eine 
weitreichenden Öko-Design-Richtlinie für eine ressourcenschonende 
Wirtschaftsweise in ganz Europa. Wir wollen die Lebensdauer, 
Wiederverwendbarkeit und Reparaturmöglichkeit von Produkten erhöhen und das 
Recht auf Reparatur stärken.
Internationale Flüge unterliegen bisher keiner Mehrwertsteuer und Kerosin wird 
nicht besteuert, das werden wir ändern. Die daraus entstehenden Einkünfte wollen 
wir auch dafür nutzen, um den Zugverkehr kostengünstiger und effizienter zu 
machen - quer durch Europa. Wir stehen für eine nachhaltige Stadtplanung für 
mehr öffentlichen Transport und nachhaltige Mobilitätskonzepte.
Europa braucht starke GRÜNE
Wirklicher Klimaschutz funktioniert nur, wenn wir ihn gemeinsam auf allen Ebenen 
umsetzen: Jeder auf seiner Ebene: privat, in der Kommune, im Betrieb, auf 
Landes- und Bundes- und Europaebene. Wir alle können etwas tun!
Wir GRÜNE kämpfen in allen europäischen Ländern für mehr Klimaschutz. Wir werden 
Europa weder den Klimaleugner*innen noch den Klimaschutzbremsern überlassen – 
und auch nicht denen, die unbeirrt am Glauben eines grenzenlosen 
Wirtschaftswachstums festhalten, ohne Nachhaltigkeit mitzudenken. Wir brauchen 
eine Veränderung unseres Lebensstils mit unseren Konsumgewohnheiten, eine grüne 
Wirtschaftspolitik und radikale Klimaschutzmaßnahmen. Wir wollen eine kulturelle 
Entwicklung zu einer nachhaltigen Lebensweise und politische Veränderung!
Für uns GRÜNE hat der Erhalt unserer Lebensgrundlagen, haben Klima- und 
Umweltschutz höchste politische Priorität. Die Anliegen der nächsten Generation, 
die sich derzeit lautstark für den Erhalt der Lebensgrundlagen einsetzt, sind 
unsere oberste Leitlinie
Starke GRÜNE im Europäischen Parlament sind die Garantin für konsequenten 
Klimaschutz, für die Wahrung der Interessen kommender Generationen und für die 
Zukunft Europas.
Unterstützer*innen
- Ludwig Hartmann (KV München-Stadt)
 - Dieter Janecek (KV München-Stadt)
 - Beate Walter-Rosenheimer (KV Fürstenfeldbruck)
 - Stefan Schmidt (KV Regensburg-Stadt)
 - Werner Weindorf (KV München-Stadt)
 - Frank Schinner (KV Rosenheim)
 
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