die grundlegenden Fragen unserer Gesellschaft sind ethischer/philosophischer Natur
| Kapitel: | Bayern - Land der Chancen für alle | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | KV Ostallgäu-Kaufbeuren (dort beschlossen am: 10.04.2018) | 
| Status: | Geprüft | 
| Eingereicht: | 10.04.2018, 22:39 | 
| Kapitel: | Bayern - Land der Chancen für alle | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | KV Ostallgäu-Kaufbeuren (dort beschlossen am: 10.04.2018) | 
| Status: | Geprüft | 
| Eingereicht: | 10.04.2018, 22:39 | 
Schüler im Geist der Demokratie zu erziehen. Deshalb werden wir die fächerübergreifende politische und philosophische Bildung schon in der Grundschule stärken und dem Fach Sozialkunde an allen Schularten einen höheren Stellenwert einräumen. Unsere
2. Bayern - Land der Chancen für alle
2.1 Gute Bildung: Heute schon an morgen denken
Bildung eröffnet Perspektiven und Möglichkeiten für alle Menschen, die in Bayern 
leben, ob jung, ob alt. Wir wollen die bestmöglichen Bildungsangebote für jede 
und jeden schaffen, denn Bildung ist Zukunft für die Menschen und für Bayern.
2.1.1 Kinder stehen im Mittelpunkt - von Anfang an
Kinder sind neugierig, sie wollen alles wissen und entdecken. Sie lernen von 
klein auf, das wollen wir unterstützen. Deshalb sind der Ausbau und die 
Verbesserung der frühkindlichen Bildung und Betreuung der Schlüssel für die 
Zukunft. Gute Bildungs- und Zukunftschancen für alle Kinder, das ist unser Ziel. 
Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Unterstützung von 
Alleinerziehenden und die nachhaltige Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut 
sind dafür die Voraussetzungen.
Wir wollen mehr Plätze in Kitas und Krippen. Denn der aktuelle Bedarf liegt 
deutlich über dem Angebot: Nur für jedes vierte Kind in Bayern gibt es einen 
Platz in einer Krippe. Wir wollen ein Sonderinvestitionsprogramm, damit der 
Ausbau aller Betreuungsangebote endlich voran geht.
Beste Förderung für unsere Jüngsten
Hand in Hand mit dem Ausbau stoßen wir eine Qualitätsoffensive in den 
bayerischen Kitas an! Das heißt: mehr Erzieher*innen und kleinere Gruppen. Denn 
bei den Ausgaben für die Kindertageseinrichtungen liegt das reiche Bayern sogar 
unter dem Bundesdurchschnitt, Wir wollen das ändern und eine besseren 
Betreuungsschlüssel für unsere Kinder: Eine Betreuer*in für zehn Kinder über 
drei Jahre und eine für fünf Kinder unter drei Jahren.
Wir werden für bessere Arbeitsbedingungen und für bessere Bezahlung der 
Fachkräfte sorgen, mit mehr Zeit etwa für Elterngespräche oder für 
Leitungsaufgaben. Außerdem bekommen mit uns die Erzieher*innen in der Ausbildung 
schon von Anfang an eine ordentliche Vergütung und nicht nur ein Taschengeld. 
Dafür ändern wir das Bayerische Kindergartengesetz (BayKiBiG).
Kindertagesstätten müssen zu inklusiven Einrichtungen weiterentwickelt werden. 
Bayern ist das einzige Bundesland, in dem die Mehrheit der behinderten Kinder 
immer noch in Sondereinrichtungen betreut wird. Das wollen wir ändern. 
Schulvorbereitende Einrichtungen und heilpädagogische Tagesstätten sollen auch 
für nicht-behinderte Kinder geöffnet werden, ohne dabei ihre Fördergrundlage zu 
gefährden. Wir wollen ein Inklusionsförderprogramm für alle bayerischen 
Kindertagesstätten, damit Barrierefreiheit selbstverständlich wird und 
multiprofessionelle Teams in den Kitas arbeiten können. Und es braucht endlich 
die Anerkennung von Heilerziehungspfleger*innen und Heil- bzw. 
Sonderpädagog*innen als Fach- und Ergänzungskräfte.
Elterliche Wahlfreiheit
Wir wollen, dass Eltern in Bayern eine tatsächliche Wahlfreiheit haben. Die gibt 
es nur, wenn es genügend frühkindliche Bildungsangebote mit flexiblen 
Öffnungszeiten gibt. Deshalb werden wir das Betreuungsgeld ersatzlos abschaffen 
und in die Verbesserung der Kinderbetreuung investieren.
Wir müssen und werden viel Geld in den Ausbau und die Verbesserung der Qualität 
unserer Kindertagesstätten investieren. Daher geht für uns Qualitätsverbesserung 
vor Beitragsfreiheit! Langfristig wollen wir die gesamte frühkindliche Bildung 
beitragsfrei ermöglichen und beginnen mit dem ersten Kindergartenjahr.
2.1.2 Schule und Ausbildung für das 21. Jahrhundert
Auf die Kinder und Jugendlichen kommt es an. Wir wollen eine Schule, in der sie 
zu starken Persönlichkeiten heranwachsen können und sie befähigt werden, ihr 
eigenes Urteil zu bilden, damit sie Verantwortung für sich, für die Gesellschaft 
und unsere Umwelt übernehmen können.
Soziale Gerechtigkeit ist unser Grundwert, daher ist die gerechte Teilhabe Aller 
die Leitidee unseres bildungspolitischen Handelns. Wir wollen eine Schule, die 
allen Kindern in ihren Unterschiedlichkeiten, Besonderheiten und Stärken gerecht 
wird und alle Potentiale fördert. Schulerfolg darf nicht von den finanziellen 
Möglichkeiten der Eltern abhängen.
Dafür investieren wir in unsere Schulen - für mehr Lehrkräfte, für kleinere 
Klassen, für mehr Schulsozialarbeit, mehr Schulpsycholog*innen und 
selbstverständlich in die Instandhaltung und Modernisierung der Schulgebäude.
Wir wollen neue Akzente in den Schulen setzen – für den Aufbruch in die digitale 
Welt, für eine starke demokratische und politische Bildung und für ein 
Bewertungssystem, das die individuellen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler 
im Blick hat.
Schulen der Zukunft
Unsere Schule muss zu einer Schule werden, die mit den Herausforderungen und 
Chancen unserer vielfältigen Gesellschaft  umgehen kann.
Wir wollen die jungen Leute gut auf das digitale Zeitalter vorbereiten. Damit 
sie souverän und verantwortungsvoll mit digitalen Medien umgehen können und 
Zugang zu Wissen im Informationszeitalter dadurch gewinnen, dass sie die 
Informationen einordnen und bewerten können. Dafür wollen wir die Lehrkräfte mit 
Fortbildungsangeboten vorbereiten. Die Schulen erhalten eine zeitgemäße, 
digitale Ausstattung. Dazu gehört auch Fachpersonal für die Wartung und 
Betreuung dieser Ausstattung.
Wir nehmen den Auftrag aus der Bayerischen Verfassung ernst, Schülerinnen und 
Schüler im Geist der Demokratie zu erziehen. Deshalb werden wir die 
fächerübergreifende politische und philosophische Bildung schon in der Grundschule stärken und dem 
Fach Sozialkunde an allen Schularten einen höheren Stellenwert einräumen. Unsere 
Schulen sollen zu Orten der Mitbestimmung und Teilhabe werden, denn 
demokratische Strukturen müssen von Anfang an gelehrt, gelernt und gelebt 
werden. Demokratisches Handeln im Unterricht, in der Schulgemeinschaft, in 
Projekten werden wir stärken. Die Rechte der Schülermitverantwortung auf Schul- 
wie auf Landesebene werden wir verbessern.
Die Wahl für eine weiterführende Schule treffen Eltern nach eingehender Beratung 
durch die Grundschullehrkräfte. Die weiterführenden Schulen müssen diesem 
Anspruch gerecht werden und eine stärkere Individualisierung zulassen. damit 
möglichst alle Schüler* innen ihre persönliche Schullaufbahn erfolgreich 
abschließen können. Wir werden die Bildungslandschaft modernisieren mit einer 
Öffnung des Schulgesetzes, um eine längere gemeinsame Schulzeit zu ermöglichen.
Wir wollen Kinder und Lehrkräfte entlasten und mit einer neuen Bewertungskultur, 
die Freude am Lernen, die Neugierde und die Motivation der Schüler*innen 
stärken.
An unseren Schulen wird hervorragende Arbeit geleistet. Mit einer 110prozentigen 
Unterrichtsversorgung an jeder Schule werden wir dafür sorgen, dass kein 
Unterricht mehr ausfällt und der nötige Freiraum für Fortbildungen geschaffen 
wird. Denn Lehrkräfte müssen in allen Schularten fachlich und pädagogisch auf 
hohem Niveau qualifiziert sein. Deshalb ist unser Ziel eine Reform der 
Lehrkräfteausbildung, wir werden Studium und Referendariat modernisieren und 
stärker an der Praxis der Schule sowie an den Altersstufen der Schüler*innen 
orientieren. Schulleitungen benötigen mehr unterrichtsfreie Zeit, um eine 
zeitgemäße Schule pädagogisch zu entwickeln und zu organisieren. Wir werden die 
Schulsozialarbeit künftig an allen Schularten sicherstellen. Auch für 
Schulpsychologen*innen werden wir die Stundenausstattung erhöhen. Durch 
multiprofessionelle Teams werden Lehrkräfte besser unterstützt und können sich 
auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.
Eltern sind die Partner der Lehrerinnen und Lehrer. Wir wollen diese Erziehungs- 
und Bildungspartnerschaft verbessern und eine verfasste Landeselternvertretung 
auf Landesebene installieren, um Eltern auf Schul- wie auf Landesebene eine 
bessere Mitsprache zu ermöglichen.
Wir halten Kurs in Richtung eines inklusiven Schulsystems, das niemand 
ausschließt und allen auch in ihren Besonderheiten gerecht wird. Für die 
schulische Inklusion in der Sprengelschule wollen wir das Personal aufstocken. 
Eine Zweitlehrkraft für besondere Bedarfe und Teams mit Heil- und 
Sonderpädagog*innen, mit Förderlehrkräften, Schulpsycholog*innen und 
Pflegekräften machen wir zum Standard.
Wir wollen Ganztagsschulen mit pädagogisch betreuten Übungsphasen, einem gutem 
Wahl- und Freizeitangebot und Erholungszeiten. Hier erhalten die Kinder 
individuelle Förderung, hier entdecken und entwickeln sie ihre Talente, lernen 
und üben im sozialen Miteinander. Deshalb werden wir den Modellwirrwarr in 
Bayern überwinden, Standards für guten Ganztag einführen und ihn besser 
finanziell unterstützen.
Für uns sind Schulen in freier Trägerschaft als Initiativen von Eltern und 
Lehrkräften wichtig, sie bereichern die Schullandschaft und geben wichtige 
pädagogische Impulse für das staatliche Schulsystem. Deshalb werden wir eine 
bessere und faire Finanzierung durchsetzen.
Dem Bewegungsmangel in unserer Gesellschaft treten wir mit mehr Sportunterricht 
in allen Schulzweigen und verlässlichem Schwimmunterricht entgegen.
Wir werden die Richtlinien für den Schulhausbau auf den Prüfstand stellen und 
vor allem Bauvorhaben unterstützen, die modernen, pädagogischen Konzepten 
folgen. Für die kommunalen Entscheidungsträger stellen wir eine architektonische 
und pädagogische Unterstützung bereit.
Berufliche Bildung und Ausbildung: Schlüssel fürs Berufsleben
Wir wollen die berufliche Orientierung in allen Schularten ausbauen, damit junge 
Leute auch ihre Möglichkeiten ausprobieren können. Die Betriebe brauchen junge 
teamfähige Leute, die Begeisterung mitbringen und eine gute schulische Basis. 
Gegenwärtig können Betriebe ihre freien Ausbildungsplätze häufig nicht mehr 
besetzen. Zu viele Talente gehen verloren. Wir werden bessere 
Unterstützungsangebote für die Ausbildungsbetriebe und die jungen Menschen 
schaffen, um den Ausbildungserfolg zu gewährleisten.
Wir investieren in die berufliche Bildung – für eine volle 
Unterrichtsversorgung, für mehr Lehrkräfte und für eine gute Ausstattung der 
beruflichen Schulen. Wir setzen neue Akzente in den Berufsschulen, denn der 
Unterricht muss sich den Veränderungen der Praxis anpassen. Die Bildungsangebote 
müssen individueller werden. Junge Flüchtlinge sollen ohne Einschränkung und mit 
gesichertem Aufenthalt ihre Berufsausbildung absolvieren können.
Lebenslanges Lernen
Der Weiterbildungsbedarf in unserer Gesellschaft wird immer größer. „Ausgelernt“ 
gibt es nicht mehr. Auch für die Erwachsenen gilt: Alle haben ein Recht auf 
Bildung! Erwachsenenbildung muss daher massiv gestärkt werden und insbesondere 
die soziale Teilhabe beachtet werden. Deshalb wollen wir auf Landesebene die 
Bildungschancen von Erwachsenen durch ein Bildungsfreistellungsgesetz und eine 
wesentlich bessere Förderung der Angebote der Erwachsenenbildung verbessern.
2.1.3 Hochschulen – unsere Ideenwerkstätten der Zukunft
Für uns GRÜNEN sind die bayerischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen die 
Ideenwerkstätten der Zukunft. Talentierte junge Menschen sollen in der 
Gemeinschaft der Lernenden, Lehrenden und Forschenden die Möglichkeit zu 
fundierter fachlicher und menschlicher Bildung bekommen. Dabei dürfen soziale 
Herkunft und finanzielle Möglichkeiten keine Rolle spielen. Gleichzeitig sollen 
Hochschulen und Forschungseinrichtungen Orte sein, an denen neue Ideen entstehen 
und Technologien weiterentwickelt werden.
Wissenschaft zwischen Freiheit und Verantwortung
Bayern ist als Hochschul- und Forschungsstandort beliebt. Doch unter der 
bisherigen Regierung stehen Hochschul- und Forschungspolitik im Freistaat 
schlechter da, als sie es könnten. Deshalb setzt sich grüne Wissenschaftspolitik 
für mehr Demokratie an den Hochschulen ein, fördert nachhaltige Wissenschaft, 
sichert die Freiheit der Wissenschaft und fordert zugleich gesellschaftliche 
Verantwortung ein. Im Vordergrund stehen für uns die sozial gerechte und 
demokratische Ausgestaltung von Studium und Wissenschaftsbetrieb; der Ausbau der 
infrastrukturellen Voraussetzungen für Wissenschaft im Freistaat; eine 
konsequente Umsetzung der Bologna-Reform sowie die verstärkte 
Internationalisierung der Hochschulen.
Das Wissenschaftssystem muss nach demokratischen Regeln organisiert werden, um 
unsere Hochschulen zu Orten gelebter Demokratie zu machen. Nur über paritätische 
Gremienstrukturen kann das volle Potenzial aller Hochschulangehörigen 
ausgeschöpft werden. Deshalb stärken wir die akademischen Selbstverwaltung, eine 
dialogorientierten Hochschul- und Forschungspolitik sowie die studentische 
Selbstverwaltung mit der Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft.
Forschung und Lehre sind Staatsaufgabe
An vielen staatlichen Hochschulen und Universitäten in Bayern sind undichte 
Dächer, zugige Hörsäle und bröckelnde Mauern traurige Realität. Wir wollen 
diesen gewaltigen Sanierungsstau im Bauunterhalt beheben.
Der Freistaat zieht sich immer weiter aus der Finanzierung der Forschung und 
Lehre zurück: Seit 2000 hat sich der Drittmittelanteil bei der Finanzierung der 
bayerischen Universitäten nahezu verdoppelt, der Anteil der staatlichen 
Grundfinanzierung ist dementsprechend gesunken. Wir wollen diese Entwicklung 
stoppen und eine ausreichende Grundfinanzierung der Hochschulen gewährleisten 
und damit ihre Unabhängigkeit sicherstellen. Dies schafft zugleich die 
Voraussetzungen, dass Forschen für den Wandel und eine nachhaltige Gestaltung 
der Zukunft wieder zu einem Grundpfeiler wissenschaftlicher Bildung und 
wissenschaftlichen Handelns werden. Wir werden wir die Forschung für den 
Frieden, Energie- und Klimaforschung sowie für Natur- und Umweltschutz wieder 
voranbringen. Mit einer Transparenz – und Zivilklausel wollen wir 
Rüstungsforschung an den Hochschulen transparent machen und begrenzen.
Die fortschreitende Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft erfordert 
konsequente Technikfolgenabschätzung und machtmehrangewandte Forschung zu 
Schlüsselthemen wie IT-Sicherheit und Datenschutz notwendig. Gleichzeitig bietet 
die Digitalisierung Chancen, um mit Steuergeldern finanzierte 
Forschungsergebnisse frei verfügbar zu machen.
Verlässliche Perspektiven schaffen
Gute soziale Rahmenbedingungen erleichtern entscheidend den Zugang zum Studium 
und die Erfolgsaussichten für alle Studierenden. Deshalb wollen wir die 
Studierendenwerke besser ausstatten, studentischen Wohnraum ausbauen, bessere 
Voraussetzungen für Teilzeitstudien schaffen. Mit uns wird es keine Gebühren für 
Studium und Sprachkurse geben. Inklusion, Geschlechtergerechtigkeit und 
Chancengleichheit dürfen in den Hochschulen und Forschungseinrichtungen keine 
Fremdwörter mehr sein. Wir treiben den barrierefreien Ausbau voran, führen 
quotierte Berufungskommissionen ein, stärken die Frauen- und 
Gleichstellungsbeauftragten und bauen die interdisziplinäre Genderforschung aus.
Wir gestalten das Berufsbild Wissenschaft attraktiver und schaffen verlässliche 
Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die prekäre Situation der 
Lehrbeauftragten und Privatdozent*innen werden wir durch die Schaffung von 
Dauerstellen beenden.
2.2 Für ein soziales Bayern
Eine solidarische Gesellschaft die auch den Schwächsten Chancen gibt, ist unser 
Ziel. Schutz vor Armut und ihren Folgen, die Unterstützung der Familien, ein 
humanitäres Gesundheits- und Pflegesystem und bezahlbarer Wohnraum für alle sind 
für uns die Grundpfeiler einer modernen Sozialpolitik in Bayern.
2.2.1 Soziale Teilhabe sichern
Unsere Sozialpolitik hat das Ziel, alle Menschen zu befähigen, ihr Leben 
selbstbestimmt zu leben und Verantwortung füreinander zu übernehmen. Gerechte 
Teilhabe für alle ist unser Ziel, unabhängig von den individuellen Startchancen 
und Möglichkeiten. Dafür schaffen und stärken wir die nötige soziale 
Infrastruktur – für Familien, aber auch für jene, die zeitweise oder dauerhaft 
Unterstützung benötigen.
Familie ist, wo Menschen Verantwortung für einander übernehmen
Ob Vater-Mutter-Kind-Familien, Alleinerziehende, Patchwork- oder 
Regenbogenfamilien, Adoptiv- oder Pflegefamilien: Wir GRÜNEN schaffen die 
Voraussetzungen, die alle Familien stark machen – von der Geburt bis zum 
Lebensabend. Damit Familie und Beruf besser vereinbar sind, schaffen wir eine 
breite Palette wohnortnaher Betreuungsangebote. Dafür schaffen wir das 
Betreuungsgeld ab und verbessern damit das Angebot. Füreinander zu sorgen heißt 
auch, sich um pflegebedürftige Angehörige zu kümmern. Wir erleichtern häusliche 
Pflege mit wohnortnahen Beratungs- und Betreuungsmöglichkeiten.
Armut wirkungsvoll bekämpfen
Fast vier von zehn Alleinerziehenden in Bayern sind von Armut gefährdet. 
Alleinerziehende Frauen sind die Bevölkerungsgruppe mit dem höchsten 
Armutsrisiko. Gerade sie sind deshalb auf ein gutes Angebot zur Kinderbetreuung 
angewiesen, damit sie einen Beruf ausüben und für ihren Lebensunterhalt sorgen 
können. Wer nicht auf ein privates Netzwerk zurückgreifen kann, benötigt 
staatliche Unterstützung.
Wir wollen Familien mit geringem Einkommen besser unterstützen. Abhängig von 
ihrem Verdienst sollen sie automatisch eine Leistung erhalten, die den 
tatsächlichen Grundbedarf des Kindes voll abdeckt. Wir wollen eine 
einkommensunabhängige Kindergrundsicherung.
Die Altersrente reicht gerade für viele Frauen nicht für einen sorgenfreien 
Lebensabend. Wir machen uns für eine Garantierente stark, die Altersarmut 
verhindert. Davon profitieren sollen alle, die den größten Teils ihres Lebens 
rentenversichert waren oder Angehörige gepflegt haben.
Langzeitarbeitslose brauchen unsere Unterstützung, um den Weg zurück in den 
Arbeitsmarkt zu finden. Wir wollen die Arbeitsförderung so umbauen, dass auch 
Langzeitarbeitslose, Menschen mit Handicap, Jugendliche ohne Ausbildung und 
Geflüchtete eine Chance auf Arbeit haben.
Länger andauernde Krankheiten und Überschuldung führen oft direkt in die 
Armutsfalle. Wir brauchen deshalb dezentrale, innovative und leistungsfähige 
Beratungsstrukturen in ganz Bayern, die unmittelbar und wirksam helfen können 
und auch präventiv tätig sind: Wer beizeiten Hilfe erhält, hat es leichter, in 
ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben zurück zu kehren.
2.2.2 Gesundheit und Pflege - der Mensch im Mittelpunkt
Die Menschen stehen im den Mittelpunkt unserer Gesundheitspolitik. Wir wollen 
die bestmögliche bedarfsgerechte Versorgung der Patient*innen in allen Teilen 
Bayerns.
Wir wollen mehr Allgemeinärzt*innen auch auf dem Land. Mit Gemeinschafts- oder 
Gruppenpraxen, dem Vorhalten von medizinischen Einrichtungen durch die Kommunen 
sowie mit der Gründung von Praxisnetzwerken schaffen wir stabile 
Rahmenbedingungen und Strukturen. Neben Niederlassungsanreizen werden wir damit 
die Arbeitsbedingungen der jungen Ärzt*innen deutlich besser und 
familiengerechter gestalten. Dabei werden wir auch die kassenärztliche 
Vereinigung nicht aus ihrer Verantwortung entlassen.
Wir werden die Kommunen in der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung und 
Prävention vor Ort stärken.Sie sollen selbst stärker aktiv werden, indem sie 
Räume für Praxen, Zweigpraxen oder mobile Teams kostengünstig zur Verfügung 
stellen. In Zusammenarbeit mit schon bestehenden Praxen können Anstellungs- und 
Teilzeitmodelle eingerichtet werden. Nicht nur ein Krankenhaus, sondern auch 
eine Kommune kann ein eigenes medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) betreiben 
und dort Ärzt*innen anstellen.
Unser Ziel ist, die Trennung zwischen ambulant und stationär endlich zu 
überwinden. Deshalb setzen wir uns für eine strukturierte, bedarfsgerechte und 
transparenteLandesversorgungsplanung ein, die sich an den Patient*innen und am 
tatsächlichen regionalen Bedarf orientiert. Wir erhalten notwendige Kliniken und 
beenden das Gießkannenprinzip der Mittelverteilung. Die in ländlichen Regionen 
besonders wichtige Vorhaltung einer Notfallambulanz wollen wir erleichtern.
Für eine gute Geburtshilfe
Wir haben in Bayern mehr Geburten, aber immer weniger Hebammen. Wir sagen ein 
klares Ja zur wohnortnahen Versorgung mit Hebammen. Deshalb sorgen wir für 
bessere Arbeitsbedingungen der Hebammen, indem wir die selbständigen Hebammen 
fördern, ihre Berufshaftpflicht bezahlbar machen und die Geburtshilfe in den 
Kliniken finanziell absichern.
Wir werden telemedizinischeVerfahren und neue Informationstechnologien stärker 
nutzen. Dadurch können insbesondere chronisch kranke Patientinnen und Patienten 
auch über größere Distanzen begleitet und besser versorgt werden.
Wir stärken die Stellung der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe wie zum Beispiel 
von Hebammen, Physio- und Ergotherapeut*innen oder Pflegekräften und bieten 
ihnen mehr Kompetenzen, Aufstiegsmöglichkeiten und akademische Weiterbildung. 
Zudem schaffen wir das Schulgeld für alle nicht akademisierten Heilberufe ab.
Pflege anders denken
Für uns ist Menschlichkeit der Dreh- und Angelpunkt für gute Pflege in Bayern. 
Deshalb darf Pflege nicht allein auf die körperliche Fürsorge begrenzt bleiben, 
es muss die Teilhabe der Pflegebedürftigen am gesellschaftlichen Leben im 
Mittelpunkt stehen.
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, Demenzerkrankungen nehmen zu. Das macht 
Pflege und den dort herrschenden Fachkräftemangel zu einem bedeutenden und 
brisanten Thema. Wir wollen die Pflege in Bayern zukunftssicher machen – durch 
bessere Arbeitsbedingungen, eine Erleichterung der 
Allgemeinverbindlichkeitserklärung und bessere Bezahlung für die Pflegekräfte 
sowie durch einen höheren Personalschlüssel und mehr Kurzzeitpflegeplätze zur 
Entlastung von häuslich Pflegenden.
Wir investieren in die Qualitätskontrollen, stärken ambulante Pflegedienste und 
bauen kommunale Pflegeberatungsstellen auf. Wir entwickeln Quartierskonzepte, 
denn gute Pflege wird in Zukunft noch stärker aus einem bedarfsgerechten Mix aus 
bürgerschaftlichem Engagement, Nachbarschaftshilfe, niedrigschwelligen Angeboten 
und professionellen Dienstleistungen bestehen. Wir werden die bestehenden 
Mehrgenerationenhäuser als Dienstleistungsdrehscheiben und Anlaufstellen für 
ehrenamtliches Engagement erhalten und weiterentwickeln. Wir entbürokratisieren 
die Pflege durch Vereinfachung der Dokumentation.
Wir werden eine bayerische Pflegekammer gründen, damit die Beschäftigten ihre 
und die Interessen der Gepflegten auf Augenhöhe mit den ärztlichen Heilberufen 
vertreten.
Uns ist es wichtig, dass die schwerstkranken Menschen sich auch gut versorgt 
wissen und ihnen so die Angst vor dem letzten Weg genommen wird. Deshalb wollen 
wir Angebote der Palliativversorgung und der Schmerzlinderung für alle 
zugänglich machen. Wir werden die wohnortnahe Palliativversorgung und stationäre 
Hospize ausbauen und die ambulanten haupt- und ehrenamtlichen Palliativdienste 
zur Unterstützung der Patient*innen und ihrer Angehörigen fördern.
Frühzeitiges Handeln bei psychischen Erkrankungen
Psychische Erkrankungen nehmen rasant zu. Wir setzen uns ein für ein 
frühzeitiges Erkennen von psychischen Erkrankungen durch Aufklärung, 
niederschwellige Beratungsangebote und Fortbildung sowie für ausreichende 
flächendeckende Behandlungsmöglichkeiten und rund um die Uhr erreichbare 
Krisendienste. Wir ermöglichen eine flexible und schnelle Behandlung, damit 
psychische Störungen nicht zur chronischen Krankheit werden und Menschen nicht 
aus dem Arbeitsleben und ihrem sozialen Gefüge gerissen werden. Wir wollen die 
selbständige Rechts- und Handlungsfähigkeit der Patient*innen erhalten. Wir 
verbessern die Nachsorge und schaffen mehr Rehabilitationsplätze für psychisch 
Kranke und für suchtkranke Menschen.
2.2.3 Teilhabe für alle überall
Jeder Mensch ist einzigartig. In dieser Vielfalt von Talenten, Fähigkeiten, 
Erfahrungen und Zielen liegt die Stärke unserer Gesellschaft. Wir wollen allen 
Menschen die Chance geben, ihr Leben inmitten der Gesellschaft selbst zu 
gestalten, egal ob sie mit einer dauerhaften, einer vorübergehenden oder keiner 
Behinderung leben.
Inklusive Bildungseinrichtungen
Inklusion von Anfang an ist unser Ziel. Deshalb haben Menschen mit Behinderung 
in allen Lebensphasen ein Recht auf unabhängige Beratung, auf Assistenz und auf 
Hilfsmittel. Wir wollen dafür sorgen, dass ihre Ansprüche auf Unterstützung 
umfassend, zuverlässig und unbürokratisch erfüllt werden.
Entscheidend für eine inklusive Gesellschaft ist die Selbstverständlichkeit, mit 
der Kinder gemeinsam heranwachsen, denn das verhindert, dass Barrieren im Denken 
und im täglichen Miteinander überhaupt entstehen. Inklusive Kitas und 
Weiterbildungen für das pädagogische Personal sind dafür notwendig. Wir werden 
den Besuch der Schule vor Ort für Kindern mit Beeinträchtigungen erleichtern. 
Dafür werden wir ein Förderprogramm auflegen, um alle Schulgebäude barrierefrei 
zu machen; wir werden für eine ausreichende Anzahl an Lehr- und Fachkräften 
sorgen, den mobilen sonderpädagogischen Dienst ausbauen und Projekte zur 
medizinischen Unterstützung an Schulen für Kinder mit und ohne Behinderungen 
durch Schulgesundheitspfleger fördern. Wir werden die 
Kommunikationsmöglichkeiten von hör- und sehbehinderten Menschen verbessern. Wir 
nutzen die Chancen der Digitalisierung, um die Lern- und Studienbedingungen an 
Schulen und Universitäten für Lernende und Studierende mit Beeinträchtigung zu 
verbessern.
Barrierefreiheit überall
Neben der Bildung ist Barrierefreiheit im öffentlichen Raum Grundvoraussetzung 
zur Verwirklichung von Inklusion und Teilhabe. Der Nahverkehr, öffentliche 
Einrichtungen und Gebäude, Plätze und Straßen müssen endlich barrierefrei 
werden. Dabei geht es nicht nur um den Abbau baulicher, sondern auch um 
kommunikative oder soziale Barrieren. Deshalb ist uns die Beteiligung von 
Menschen mit Behinderung als Expert*innen in eigener Sache besonders wichtig.
Arbeit bedeutet gerade für Menschen mit Behinderung gesellschaftliche Teilhabe. 
Deshalb wollen wir Menschen mit Behinderung bessere Chancen auf dem ersten 
Arbeitsmarkt ermöglichen. Gemeinsam mit Bayerischen Unternehmer*innen planen wir 
dazu Initiativen und Modellprojekte. Den öffentlichen Dienst wollen wir zum 
Vorbild für Inklusion im Arbeitsleben machen.
Zu einem selbstbestimmten Leben gehört die freie Wahl der Wohnform und des 
Aufenthaltsortes. Daher muss es mehr Alternativen zur Heimunterbringung geben. 
Wir werden barrierefreie Wohnungen und inklusive Wohnkonzepte fördern, damit in 
Bayern auch Menschen mit Behinderung so leben können, wie sie es wollen.
Viele tausend Menschen in Bayern sind alleine wegen ihrer Behinderung vom 
Wahlrecht ausgeschlossen. Das ist ein besonders krasser Verstoß gegen die UN-
Behindertenrechtskonvention und widerspricht jeder Idee einer inklusiven 
Gesellschaft. Wir wollen diese Beschränkung abschaffen und fordern ein Wahlrecht 
für alle – ohne Diskriminierung!
2.2.4 Wohnen – lebenswert und bezahlbar
Wohnraum für alle Menschen im Freistaat – schnell, nachhaltig und bezahlbar, das 
ist unser Ziel. Knapper Wohnraum darf nicht dazu führen, dass Menschen mit 
geringem Einkommen auf der Strecke bleiben. Das heißt für uns: so viel bauen wie 
nötig, Verdrängung stoppen, bezahlbaren Wohnraum schaffen, Klimaschutz in den 
Gebäuden und im Stadtviertel voranbringen und Wohnungen barrierefrei umbauen – 
zu bezahlbaren Mieten! Denn für uns ist klar: Wohnen ist kein Luxus. Menschen 
sollen dort leben können, wo Freunde, Kitas und Jobs sind – auch die mit kleinem 
Geldbeutel. Damit Wohnungen bezahlbar bleiben, fördern wir in Bayern den 
sozialen Wohnungsbau mit 1 Mrd. € jährlich durch eine verlässliche und 
passgenaue Wohnraumförderung. Damit bringen wir den Bau von Miet- und 
Studierendenwohnungen ebenso voran wie die energetische Modernisierung und den 
barrierefreien Umbau. Wir wollen Spekulationen mit Grund und Boden verhindern. 
Dafür werden wir das Grundsteuergesetz ändern, so dass überall, wo Baurecht 
geschaffen wurde, auch zügig gebaut wird.
Innovative und soziale Stadtentwicklung
Eine Schlüsselrolle bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums kommt Städten und 
Gemeinden zu. Wir wollen die Kommunen bei der Gründung kommunaler 
Wohnungsbaugesellschaften unterstützen und die interkommunale Zusammenarbeit 
stärken, um den Wohnungsneubau zu fördern. Gemeinschaftliches Bauen, 
gemeinwohlorientierte Wohnungswirtschaft und Baugemeinschaften geben 
unterstützenswerte innovative Impulse für eine soziale Stadtentwicklung. Wir 
werden die Handlungsmöglichkeiten der Kommunen zur Bekämpfung von 
Zweckentfremdungen und prekären Wohnverhältnissen stärken mittels einer 
wirksamen Mietpreisbremse und der Unterstützung bei der Erstellung von 
qualifizierten Mietspiegeln.
Grüner Grundsatz: 'Innen- vor Außenentwicklung'
Modernisierung, Bestandsverdichtung, Aktivierung von Leerständen, 
Geschossaufstockung mit Dach- und Fassadenbegrünung und die Vitalisierung von 
Ortskernen haben für uns Priorität. Wir wollen lebendige und vielfältige Orte, 
Gemeinden und Stadtquartiere, in denen Menschen mit niedrigen und hohen 
Einkommen, Einheimische und Eingewanderte, Junge und Alte gute Nachbarn sind. 
Wir stehen für nachhaltige und zukunftsstarke Städte und Ortschaften. Unser 
Leitbild ist die grüne Stadt der kurzen Wege, die auf Teilhabe baut und 
Klimaschutz betreibt. Neue Wohnquartiere brauchen einen Anschluss an den 
Öffentlichen Nahverkehr.
Mit Bürgerbeteiligungsverfahren sichern wir die Interessen aller Menschen bei 
Orts- und Stadtentwicklung. Zukunftsfähiger Wohnungsbau heißt Klimaschutz. Wir 
wollen die Förderung von nachhaltigen und ökologischen Baustoffen, die 
Beseitigung von Hemmnissen für den mehrgeschossigen Holzbau und die Verankerung 
des Klimaschutzes in den bayerischen Baugesetzen. Zur Senkung von Baukosten 
wollen wir die Anforderungen bei der Stellplatzpflicht verringern, 
Fahrradstellplätze fördern und Carsharing-Stellplätzen anrechnen.
Denkmalschutz fördern
Der Anspruch an ein qualitätsvolles und ästhetisches Bauen darf nicht auf der 
Strecke bleiben. Denn Baukultur ist und schafft Identität und Heimat. Denkmäler 
prägen unsere Orte und geben den Regionen ihr Gesicht – vom fränkischen 
Fachwerkhaus bis zum oberbayerischen Bauernhaus. Sanierung statt Abriss - wir 
wollen Denkmalschutz und Denkmalpflege stärker fördern.
2.3 Bayern: Innovativ und nachhaltig in Stadt und Land!
Bayern ist mit seiner regionalen Vielfalt ein attraktives Land zum Leben, 
Arbeiten und Urlaubmachen. Wir wollen die Chancen neuer Technologien und der 
Digitalisierung gemeinsam mit der hohen Kreativität der Bürger*innen und 
Unternehmen nutzen, um mit nachhaltigen und innovativen Strategien den Menschen 
in Stadt und Land eine gute Zukunft zu geben: Wirtschaftlich erfolgreich in 
sozialer und ökologischer Verantwortung für Bayern.
2.3.1 Erfolgreiches grünes Wirtschaften
Bayerns Wirtschaftsleben ist geprägt von starken und weltoffenen 
Unternehmer*innen, gut ausgebildeten und engagierten Arbeitnehmer*innen, 
hochqualifizierten Selbständigen in den Freien Berufen und einem enormen 
technischen Wissen. Sie zusammen haben Bayern zu einem der führenden 
Innovationsländer gemacht.
Unsere Wirtschaftspolitik will diese Kreativität nutzen, um Bayern als 
Wirtschaftsstandort in all seinen Regionen zukunftsfähig zu machen. Nur wenn wir 
es schaffen, Wachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln, wenn es gelingt, 
Wirtschaften mit ökologischer Nachhaltigkeit, sozialer Gerechtigkeit und 
Fairness zwischen den Generationen und Geschlechtern zusammenzubringen, wird 
Bayerns Wirtschaft auch in Zukunft Erfolg haben. Grundpfeiler grüner 
Wirtschaftspolitik ist deshalb die Verbindung von ökologischer, sozialer und 
wirtschaftlicher Verantwortung.
Dieser Verantwortung fühlt sich besonders der starke bayerische Mittelstand 
verbunden, der rund vier Millionen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze 
und 190.000 Lehrstellen im Freistaat garantiert. Trotz aller Lippenbekenntnisse 
erfahren mittelständische Betriebe bisher bei weitem nicht die Unterstützung, 
die sie brauchen – das wollen wir ändern.
Wirtschaftskraft und Nachhaltigkeit
Die Zukunft der bayerischen Wirtschaft liegt in der ökologischen Modernisierung. 
Werden moderne abgasfreie Autos künftig in Bayern gebaut oder nicht – 
Technologieführerschaft im postfossilen Zeitalter wird zur Zukunftsfrage unserer 
Wirtschaft. Wer an alten Technologien festhält, läuft Gefahr, auch 
wirtschaftspolitisch die Zukunft zu verspielen – das zeigt nicht zuletzt der 
aktuelle Dieselskandal. Wir wollen die Arbeitsplätze in Bayern halten und neue 
schaffen. Deshalb setzen wir konsequent auf aktiven Strukturwandel in 
Partnerschaft mit vielen bayerischen Unternehmer*innen und Arbeitnehmer*innen.
Mit der Entwicklung neuer zukunftsfähiger Technologien und Prozesse können 
Ressourceneffizienz, Erneuerbare Energien und Stoffkreisläufe in 
Produktionsabläufen und in den Produkten zum Alltag werden. Wir stärken damit 
dauerhaft die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Wir machen die 
bayerische Wirtschaftsförderung übersichtlicher und werden sie stärker auf die 
innovativen kleinen und mittleren Unternehmen konzentrieren.
Wichtige Partner bei der konkreten Umsetzung von Innovationen in allen Regionen 
Bayerns sind das Handwerk und die Klein-und Mittelunternehmen. Ob Häuser gedämmt 
oder intelligente Netze installiert werden: Handwerker*innen sind die Profis, 
die das vor Ort umsetzen. Deshalb unterstützen wir das Handwerk und die KMU, um 
ihre Aus- und Weiterbildung weiterzuentwickeln und fördern sie auf dem Weg in 
die digitale Wirtschaft. Mit einer Gründeroffensive wollen wir zudem junge 
Unternehmen in allen Regionen unterstützen und damit ganz Bayern zum Magneten 
für kreative Menschen machen.
Gründergeist und Digitalisierung
Die bayerische Wirtschaft braucht Unterstützung auf dem Weg ins digitale 
Zeitalter. Durch die Entwicklung hin zu Wirtschaft 4.0 entstehen neue 
Geschäftsmodelle. Bei diesen Entwicklungen wollen wir besonders Innovationen 
fördern, die nicht nur technisch führend sind, sondern auch hohe Datenschutz- 
und Verbraucherschutzstandard einhalten, um damit IT- und Datensicherheit made 
in Bavaria zum Erfolgsfaktor machen. Wir wollen die Wirtschaftsförderung für 
Startups, kleine und mittlere Unternehmen sowie Hidden Champions, die die 
Digitalisierung vorantreiben, verbessern. Wir werden bayernweite Plattformen für 
kleine und mittlere Unternehmen initiieren und den Austausch zwischen Forschung, 
digitalen Pionier*innen, traditionellen Unternehmen und der Zivilgesellschaft 
stärken.
Die Digitalisierung führt zu einem grundlegenden Wandel unserer Arbeitswelt. 
Gemeinsam mit Unternehmen, Gewerkschaften, den Arbeitnehmerinnen und 
Arbeitnehmern und der Wissenschaft werden diesen Wandel aktiv gestalten und 
Strategien für einen Weg zu einer Guten Arbeit 4.0 entwickeln. Durch konsequente 
Förderung des Lebenslangen Lernens unterstützen wir Arbeitnehmer*innen dabei, 
sich auf einen rasanten Wandel der Arbeitswelt vorzubereiten. Neben vielen 
Chancen entstehen durch die Digitalisierung auch neue Risiken und 
Herausforderungen. Um hier eine fairen Interessenausgleich zu sichern, werden 
wir mögliche negative Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Beschäftigung genau 
beobachten, eine weitere Ausweitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse und eine 
Aushöhlung von Arbeitnehmerrechten und Arbeitsschutzstandards unter dem 
Deckmantel der Digitalisierung werden wir verhindern.
Wir gestalten den digitalen Wandel ökologisch. Klimaschutz und 
Ressourcenschonung durch Effizienzsteigerung und Energieeinsparung, so 
verknüpfen wir den ökonomischen wie ökologischen Fortschritt. und machen den 
digitalen Wandel so zu einem Standortvorteil für Bayern. Dies gilt auch für die 
Herstellung und Nutzung der Informationstechnologie selbst. Gemeinsam mit den 
vielen engagierten Unternehmer*innen machen wir die IT-Branche zur Green IT-
Branche, wir werden sie deshalb Schritt für Schritt auf die Basis einer 
konsequent betriebenen Energie- und Ressourcenwende stellen.
Regionales und soziales Wirtschaften
Grünes Wirtschaften behält die Vielfalt Bayerns im Blick. Um die Wertschöpfung 
vor Ort zu erhöhen, stärken wir regionale Wirtschaftskreisläufe – vom 
Gemüseanbau über das Handwerk bis zur Energieerzeugung. Damit erhalten wir die 
wirtschaftliche Stabilität in den Regionen Bayerns und entlasten die Umwelt 
durch weniger Verkehr. So erhöht die Förderung dezentraler Strukturen zugleich 
die Lebensqualität in ganz Bayern.
Soziale und ökologische Marktwirtschaft muss sich immer auch am Gemeinwohl 
orientieren. Deshalb fördern wir Genossenschaftsmodelle ebenso wie Konzepte der 
solidarischen Ökonomie wie beispielsweise Social Entrepreneurs. Sie wirken oft 
regional, meist mit klarer sozialer Verantwortung und sie sind 
innovationsantreibend für die bayerische Wirtschaft und Gesellschaft.
Das Auftragsvolumen der öffentlichen Hand ist riesig. Obwohl die Reform des 
europäischen Vergaberechtes die Möglichkeiten einer Vergabe nach ökologischen 
und sozialen Kriterien gestärkt hat, werden 80 – 90 % aller Vergaben dem 
billigsten Bieter zugeschlagen. Solange es kein bundeseinheitliches Vergaberecht 
gibt, setzen wir mit einem Bayerisches Vergabegesetzökologische und soziale 
Standards als Vergabekriterien, damit die Marktmacht der öffentlichen Hand als 
Impulsgeber für soziales und ökologisches Wirtschaften genutzt wird.
2.3.2 Den digitalen Wandel für alle gestalten
Die meisten Menschen nutzen das Internet täglich und kommunizieren digital. Die 
Digitalisierung unseres Lebens schreitet in allen Bereichen voran. Wir wollen, 
dass der digitale Wandel das Leben der Menschen verbessert und alle davon 
profitieren. Mit Mut und Weitblick werden wir die Chancen der Digitalisierung 
nachhaltig nutzen und negative Auswirkungen durch klare Regulierungen abwenden. 
Wir sorgen im Dialog mit Bürger*innen, Wissenschaft und Unternehmen für gute 
Rahmenbedingungen, um den digitalen Wandel zu gestalten. Grüne Politik macht 
Bayern zum digitalsten Bundesland, dient demErhalt der Wettbewerbsfähigkeit der 
Wirtschaft und erhöht die Lebensqualität für alle.
Wir gehen die Digitalisierung als zentrale Querschnittsaufgabe an. Mit einer 
modernen Bildungslandschaft und Medienkompetenz für alle, mit einer digitalen 
Verwaltung, mit der Unterstützung neuer digitaler Mobilitätsformen, einer 
vernetzen Energiewende sowie mehr Klimaschutz und Ressourcenschonung in der 
Wirtschaft stellen wir die Weichen für die Zukunft. Wir fördern nachhaltige 
digitale Startups und Innovationen. Fortschritt im Bereich der Robotik und 
künstlichen Intelligenz wollen wir zugunsten der Menschen und des Planeten 
gestalten. Mit uns gibt es keine Aushöhlung der Arbeitnehmer*innenrechte, 
sondern eine moderne und selbstbestimmte Arbeitswelt mit einem wirksamen 
Beschäftigtendatenschutz. Wir werden informationelle Selbstbestimmung und einen 
umfassenden Schutz personenbezogener Daten sicherstellen.
Die Grundlagen für ein freies und sicheres Leben in der digitalen Welt legen wir 
durch BildungundWeiterbildung für alle. Kinder werden wir optimal auf die 
digitale Gesellschaft vorbereiten und Schulen mit zeitgemäßer Hardware, 
schnellem Internet und IT-Personal ausstatten. Mit einem Pflichtfach 
Digitalkunde an allen bayerischen Schulen lernen Schüler*innen sowohl technische 
Grundlagen als auch Medienkompetenz und die Fähigkeit, ihre Spuren und Profile 
im Netz zu organisieren.
Die beste Infrastruktur und ein flächendeckender, einfacher und kostengünstiger 
Zugang zum schnellen Internet für alle sind unser Ziel. Dafür schaffen wir in 
ganz Bayern eine flächendeckende Versorgung mit leistungsfähigem 
Breitbandinternet durch ein leistungsstarkes Glasfasernetz mit Anschluss in 
jedes Haus und ein flächendeckend leistungsfähiges Mobilfunknetz. Wir wollen 
mehr freie WLAN-Zugänge in Bayern durch die Stärkung und den Ausbau von 
Bürger*innennetzen. Die vielfältigen bürgerschaftlichen Initiativen wie z.B. die 
Freifunk-Bewegung unterstützen wir mit Förderfonds und steuerlichen Vorteilen, 
z.B. über die Anerkennung ihrer Gemeinnützigkeit. Öffentliche Gebäude und den 
öffentlichen Nahverkehr wollen wir grundsätzlich mit Freifunk ausstatten.
Grüne Netzpolitik steht für den freien Zugang zum Netz, für Datensouveränität 
und eine digitale Infrastruktur mit Zukunft. Datenschutz ist ein Recht aller 
Bürger*innen und kann Standortvorteil für Bayern sein. Bislang hat der 
Datenschutz einen viel zu geringen Stellenwert im Freistaat, das werden wir 
ändern. Um die Privatsphäre zu wahren wollen wir den Datenschutz auf allen 
Ebenen stärken und der Datensammelwut enge Grenzen setzen. Wir stoppen die 
massive und anlasslose Ausweitung der Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Den 
Zugriff von Verfassungsschutz und Polizei auf die anlasslos gesammelten 
personenbezogenen Vorratsdaten der Bürger*innen werden wir beenden und den 
Zugriff von Behörden auf personenbezogene Daten einschränken. Die bayerischen 
Datenschutzbehörden werden wir besser ausstatten, den staatlichen und den 
nichtstaatlichen Bereich zusammenlegen und zu einer unabhängigen Servicestelle 
ausbauen. Die durchgehende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Datenkommunikation 
im Internet werden wir zum Standard machen und öffentliche Daten unter freie 
Lizenzen stellen.
Mit Online-Informationsbereichen (Open Data) undbürger*innen- und 
unternehmensfreundlicher, transparenter digitaler Kommunikation mit Behörden (E-
Government-Lösungen) setzen wir die Standards für eine moderne Verwaltung und 
den Abbau von Bürokratie. Wir werden Raum für Hackerspaces schaffen sowie 
Netzcommunity, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vernetzen.
2.3.3 Tourismus der Zukunft
Bayern ist Tourismusland Nummer 1 in Deutschland. Wir wollen dafür sorgen, dass 
das so bleibt durch die transparente Förderung besserer Angebote, denn viele 
touristische Betriebe und Anlagen müssen dringend modernisiert und saniert 
werden. Massiv verbessern wollen wir die öffentliche Infrastruktur auf dem Land. 
Das heißt Politik für nachhaltige Mobilität, Internet und Nahversorgung auf dem 
Land, die auch dem Tourismus zugutekommt. Damit schaffen wir Perspektiven für 
junge Leute in den touristischen Regionen.
Umweltfreundlicher Tourismus
Unser größtes Kapital sind Natur und Landschaft. Bayerns Gäste kommen nicht 
wegen Schneekanonen und Skiliften. Die meisten kommen wegen unserer 
Naturschönheiten, der Gastfreundschaft, der Kultur und unseren regionalen 
Spezialitäten Deshalb setzen wir auf nachhaltigen und umweltfreundlichen Urlaub 
mit vielfältigen Sport-, Gesundheits- und Wellness- und Kulturangeboten im 
ganzen Jahr – und nicht nur im Winter. Wir werden regionale Marken stärker 
entwickeln und bewerben sowie das Tourismusmarketing klarer strukturieren und 
modernisieren.
Touristen suchen Authentizität und Originalität. Deshalb wollen wir unsere 
unverwechselbaren Orts- und Landschaftsbilder erhalten, lebendige Dorfzentren 
stärken, die Nahversorgung fördern sowie die regionale Produktentwicklung und 
Markenbildung vorantreiben. Die lokalen Vertriebsstrukturen für Landwirtschaft, 
lebensmittelverarbeitendes Gewerbe, Holzwirtschaft und Handwerk fördern wir - 
für mehr Wertschöpfung vor Ort.
Viele Reisende wollen immer häufiger stressfrei ohne Auto anreisen. Deshalb 
wollen wir die Mobilitätsangebote vor Ort mit ÖPNV, Fahrrad, Carsharing, Taxi-
Diensten ausweiten: ein künftig immer wichtigerer Standortfaktor für den 
Tourismus, der auch den Menschen vor Ort zugutekommt. Der Fahrrad- und 
Wandertourismus boomt, diese wirtschaftlichen Chancen gilt es zu nutzen. Kultur 
und Natur können mit dem Rad besonders gut erfahren werden.
Viele Regionen in Bayern haben touristisches Potenzial, denn jede Region hat 
ihre Eigenheiten und Stärken. In der Landesplanung werden wir deshalb die 
Weichen stellen für sanften und naturnahen Tourismus, für neue Jobs und 
Einkommensmöglichkeiten - in und für ganz Bayern.
2.3.4 Bayerns Staatsfinanzen: ausgeglichen und nachhaltig
Einnahmen und Ausgaben des Staates müssen wirtschaftlich sinnvoll, ökologisch 
verantwortlich und sozial gerecht sein. Das sind unsere Leitlinien für eine 
moderne und nachhaltige Haushaltspolitik in Bayern. Wir wollen keine neuen 
Schulden zu Lasten nachkommender Generationen machen
Bayern hat trotz hoher Staatsausgaben einen hohen Nachholbedarf bei 
Zukunftsinvestitionen. Das werden wir ändern, wir werden Mittel umschichten in 
Energiewende und Klimaschutz, in eine gute Schieneninfrastruktur, in den Erhalt 
von Staatsstraßen und Brücken, in moderne Schulen und Hochschulen. Das 
Betreuungsgeld wollen wir abschaffen und damit eine hochwertige Kinderbetreuung 
für alle schaffen.
Wir brauchen eine personell und technisch besser ausgestattete Finanzverwaltung. 
Stellenabbau bei gleichzeitig wachsender Bevölkerung und wachsender Zahl von 
Unternehmen wird es deshalb mit uns nicht geben. Wir stärken die Ausbildung und 
die Nachwuchsgewinnung für die bayerische Finanzverwaltung, damit Steuerfahndung 
und Betriebsprüfungen endlich den in Deutschland üblichen Standard erreichen. 
Das ist auch im Interesse der Unternehmen.
Gerecht und nach gleichen Kriterien müssen die Steuern erhoben werden. Darauf 
haben alle Bürger*innen Bayerns einen Anspruch. Wir werden keine bayerischen 
Sonderwege beim Umgang mit Steuerstraftätern oder bei der Erhebung von 
Erbschafts- und Schenkungssteuern zulassen.
2.3.5 Verantwortung für eine bürgernahe Verwaltung
Ohne eine bürgernahe Verwaltung ist kein grüner Staat zu machen, ob für ein 
besseres Bildungssystem, für Innere Sicherheit oder mehr Naturschutz. Wir 
brauchen eine gut aufgestellte und mit ausreichend Personal ausgestattete 
Verwaltung. Statt pauschalen Stellenabbaus werden wir eine Aufgaben- und 
Personalbedarfsanalyse in allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung 
durchführen. Im Bildungsbereich und bei der Polizei wurden zusätzliche Stellen 
geschaffen, das ist notwendig und längst überfällig. Befristete Stellen, die 
Daueraufgaben erfüllen, werden wir in unbefristete Stellen umwandeln.Die 
Attraktivität des Öffentlichen Dienstes wollen wir mit einer höheren 
Eingangsbesoldung stärken, damit dort auch zukünftig hervorragende Fachkräfte 
arbeiten.
Grüne Politik, das heißt gleiche Chancen für Frauen und Männer – natürlich auch 
im Öffentlichen Dienst. Wir werden das Gleichstellungsgesetz novellieren, eine 
gut ausgestattete Landesgleichstellungsstelle schaffen, Teilzeitangebote auch in 
den höheren Führungsebenen ausbauen und eine verbindliche Quote bei der 
Gremienbesetzung auf allen Ebenen einführen. Der Öffentliche Dienst in Bayern 
wird künftig eine Vorreiterrolle bei der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und 
Beruf einnehmen, mit flexiblen Arbeitszeiten, mit der Schaffung weiterer Tele-
Arbeitsplätze und Homeoffice-Angeboten. Wir wollen Vielfalt, Teilhabe und 
Integration gezielt fördern um die interkulturelle Öffnung der Verwaltung 
voranzutreiben. Der öffentliche Dienst braucht mehr Menschen mit 
Migrationshintergrund, im Polizeidienst ebenso wie in den Ämtern, denn die 
gesellschaftliche Realität hat sich auch in Bayern stark verändert. Um die 
bayerische Verwaltung komplett ins digitale Zeitalter zu überführen, werden wir 
umfassende Unterstützungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die Beschäftigten 
im Staatsdienst schaffen.
Die Gewalt gegen Staatsbedienstete steigt, besonders bei der Polizei, aber auch 
in anderen Bereichen. Wir wollen unsere Beschäftigten schützen durch mehr 
Gewaltprävention, eine systematische Risikobewertung in gefährdeten Bereichen 
und verstärkte Personalschulung im Umgang mit Konfliktsituationen. Und jeder 
Fall muss konsequent zur Anzeige gebracht und verfolgt werden.
2.3.6 Kommunen als starke Partner
Kommunen vor Ort wissen am besten, was für ihre Bürgerinnen und Bürger richtig 
und wichtig ist. Deshalb ist für uns GRÜNEN die Stärkung der Eigenständigkeit 
der bayerischen Kommunen Ziel unseres politischen Handelns: Kommunen brauchen 
mehr Raum für eigene Entscheidungen und weniger Hineinregieren durch die 
Staatsregierung über eine „Politik des goldenen Zügels“.
Eine wesentliche Aufgabe von Städten und Gemeinden ist die Daseinsvorsorge. Ob 
wachsend oder schrumpfend stehen sie dabei vor großen Herausforderungen. Mut für 
neue Lösungen ist gefragt. Genügend und vielfältige Einrichtungen anzubieten, 
gelingt meist besser im Verbund von Stadt und Land. Wir werden ohne 
Bürokratismus innovative Ideen zur interkommunalen Zusammenarbeit fördern und 
vielfältige Kooperationsformen ermöglichen, damit Kommunen gemeinsam und 
bedarfsgerecht handeln können.
Kommunale Investitionen
Viele bayerischen Städte und Gemeinden haben einen hohen Investitionsbedarf und 
müssen gleichzeitig hohe soziale Leistungen finanzieren. Wasser- und 
Abwassersysteme und Straßen müssen instandgehalten, Schulgebäude und 
Schwimmbäder saniert, lebendige Ortszentren entwickelt und der öffentliche 
Nahverkehr ausgebaut werden. Die unübersichtliche Vielzahl staatlicher 
Förderprogramme wollen wir deutlich verringern und dafür den Anteil der Kommunen 
am kommunalen Steuerverbund auf 15 Prozent erhöhen.
Wir werden Kommunen, die es besonders schwer haben, strukturell stärker fördern. 
Denn auch hochverschuldete Kommunen müssen trotz Haushaltskonsolidierung über 
einen ausreichenden Investitionsspielraum verfügen. Dafür werden wir den 
kommunalen Finanzausgleich so umgestalten, dass dies künftig gelingt.
Es gibt viele Voraussetzungen für eine ausgewogene Regionalentwicklung. Eine 
davon sind regional verankerte Banken. Sie sind dem Gemeinwohl verpflichtet und 
wirtschaften anders als die globalen Investmentbanken. Wir wollen unsere 
bürgernahen Sparkassen und regionaleGenossenschaftsbanken erhalten und 
unterstützen. Denn wir brauchen eine ausreichende Versorgung aller 
Bevölkerungskreise mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen in der 
gesamten Fläche Bayerns.
Grüne Verwaltungskultur ist offen und transparent. Sie unterstützt Bürger*innen 
dabei, sich in verschiedenen Beteiligungsformen aktiv einzubringen.Deshalb 
werden wir für die Bürger*innen Bayerns, aber auch für alle 
Kommunalpolitiker*innen das Auskunftsrecht auf kommunaler Ebene verbessern. Wir 
werden mit einem zeitgemäßen Open- und E-Government die kommunale Verwaltung 
innovativer, bürgerfreundlicher und barrierefreier machen.
Städte werden "smart“, in der Verwaltung, im Handel und bei Dienstleistungen. 
Wir begleiten die Städte und Kommunen in ihrem Bemühungen sowohl ihre 
Innenstädte attraktiv zu halten als auch regionale Geschäfte und Betriebe zu 
vernetzen und Online-Dienstleistungen anzubieten.
2.3.7 Gleiche Chancen auf dem Land
Lebendige Städte, attraktives Land: Menschen entscheiden selbst, ob sie das 
pulsierende Leben in den Städten oder die Vertrautheit auf dem Land bevorzugen. 
Gutes Leben muss überall möglich sein. Wir GRÜNEN nehmen die ländlichen Räume 
genauso in den Blick wie die Metropolen. Dörfer und Städte sollen attraktiv und 
gut erreichbar sein, Ortszentren mit Leben erfüllt, mit Einkaufsmöglichkeiten 
und Treffpunkten. Denn: jede und jeder soll gleiche Chancen haben, unabhängig 
davon, wo sie in Bayern leben. 
Die Zukunft des ländlichen Raums sindjunge Menschen. Wir sorgen dafür, dass sie 
gut und gerne dort leben, dass es eine Vielfalt an Wohnformen, Arbeits- und 
Ausbildungsplätzen gibt, diese gut erreichbar sind und über ein interessantes 
Kultur- und Freizeitangebot verfügen.
Schule im Dorf, erreichbare Krippe, Kita und Hort sind für viele Familien ein 
entscheidendes Argument, auf dem Land zu bleiben oder auf das Land zu ziehen. 
Unser Ziel ist es, vor allem die kleinen Grundschulen zu erhalten nach dem Motto 
„kurze Beine – kurze Wege“. Ein gutes Angebot zur Kinderbetreuung – auch für den 
ganzen Tag – ist für Eltern die zwingende Voraussetzung, Beruf und Familie unter 
einen Hut zu bekommen.
Große Herausforderungen für das Leben in den ländlichen Räumen sind Mobilität 
und Versorgung. Wir schaffen Alternativen zum eigenen Auto und Verbindungen im 
Stundentakt an allen Orten in Bayern. Schnelles Internet ist für die 
Lebensqualität und als Standortfaktor für Unternehmen gleichermaßen wichtig. Der 
Anschluss an das Datennetz ist wie die Wasserversorgung oder der Bau von Straßen 
eine Frage der Daseinsvorsorge. Jedes Haus in Bayern soll einen 
Glasfaseranschluss bekommen. Nur diese moderne Technologie ist in der Lage, die 
Anforderungen an ein modernes Datennetz zu erfüllen.
Wir brauchen genügend Hausärzt*innen im ländlichen Raum. Damit sich junge 
Ärzt*innen niederlassen, müssen die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Für 
eine zielgerichtete Förderung einer attraktiven sozialen Infrastruktur zu sorgen 
– das ist für uns auf dem Land genauso selbstverständlich und wichtig wie in der 
Stadt. Kommunen können kostengünstig Räume für Praxen und mobile Praxisteams mit 
regelmäßigen Sprechstunden zur Verfügung stellen oder ein medizinisches 
Versorgungszentrum betreiben. In immer weniger Dörfern gibt es ein 
Lebensmittelgeschäft. Dorfläden in Eigeninitiative engagierter Bürger*innen sind 
eine echte Alternative und gleichzeitig Treffpunkte.
Nicht jedes Dorf muss alles selber anbieten und Probleme alleine lösen. Busse, 
Läden oder Pflegedienste können sich nur tragen, wenn genügend Menschen sie 
nutzen. Mit Bewusstseinsbildung, überzeugenden Beispielen und intelligenter 
Förderung wollen wir dafür sorgen, dass Gemeinden sich zusammenschließen und die 
Lösungen für ihre Region gemeinsam entwickeln. Wir wollen die regionalen 
Planungsverbände stärken – mehr Geld, mehr Personal, mehr Zuständigkeiten. Sie 
können interkommunale Zusammenarbeit unterstützen, aufreibenden Konkurrenzkampf 
zwischen den Gemeinden verhindern und für eine nachhaltige, flächensparende 
Entwicklung in der Region sorgen.
die grundlegenden Fragen unserer Gesellschaft sind ethischer/philosophischer Natur
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