Die Bayerische Staatsregierung hat gegen alle internationalen Abrüstungsbemühungen in den 90er Jahren den Bau und Betrieb des Garchinger Forschungsreaktors mit hoch-angereichertem, waffenfähigem Material durchgezogen. Die Auflage des Bundesumweltministeriums bis 2010 auf möglichst niedrig angereichertes Uran umzustellen wurde nicht umgesetzt. Eine Fristverlängerung bis 2018 wird wahrscheinlich wieder nicht umgesetzt. Jetzt wollen die Reaktorbetreiber sogar noch bis 2030 mit dem Bombenstoff weiterarbeiten. Das widerspricht allen Bemühungen die Verbreitung von atomwaffenfähigem Material zu unterbinden. Während in 33 Ländern der Erde der Einsatz von hoch angereichertem Uran in Forschungsreaktoren beendet wurde, soll er nach dem Willen der Staatsregierung in Bayern noch mindestens 12 Jahre weiterbetrieben werden. Wegen des Garchinger Forschungsreaktors lagert in Deutschland mehr HEU als beispielsweise in Israel, im Iran, in Nordkorea, in Indien oder in Pakistan. Ebenso kümmert sich die Staatsregierung nicht um eine sichere Entsorgung der abgebrannten Brennelemente. Aktuell sollen die abgebrannten Brennelemente einfach nur in eine nicht geeignete Halle nach Ahaus gebracht werden. Es gibt 14 Jahre nach Inbetriebnahme des Reaktors immer noch keine belastbare Entsorgungsplanung, geschweige denn einen konkreten Bau von Entsorgungseinrichtungen.
Kapitel: | Bayerns Lebensgrundlagen erhalten |
---|---|
Antragsteller*in: | LAG Energie (dort beschlossen am: 07.04.2018) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 09.04.2018, 20:28 |
Kommentare