112000 Hektar Moor werden in Bayern landwirtschaftlich genutzt. Das sind 3,5 % der Argrarfläche in Bayern die aber für ein Drittel der Treibhausgase in Bayern verantwortlich sind.
Durch den Schutz intakter Moore, vor allem aber durch die Wiedervernässung trockengelegter Moorflächen kann sichergestellt werden, dass CO2 im Moorkörper gebunden bleibt und nicht in die Atmosphäre entweicht.
Eine besondere Herausforderung stellen intensiv bewirtschaftete Moorflächen dar. Um die Flächen bewirtschaften zu können, werden Moorgebiete unentwegt entwässert. Dadurch löst sich der Torfkörper buchstäblich in Luft auf und eine sog. Moorsackung erfolgt, worauf wiederum die Drainagegräben vertieft werden müssen. Der Kreislauf wird solange fortgesetzt, bis der gesamte Moorkörper verschwunden ist. Die Bewirtschaftung jedoch stellt oftmals die Lebensgrundlage der landwirtschaftlichen Betriebe dar. Deshalb müssen für die Bewirtschaftung Anreize geschaffen werden, die einen Umstieg auf Nasskulturen (sog. Paludikulturen) erleichtern. Wie der Name schon sagt, gedeihen die Nasskulturen auch auf vernässten Flächen. Es müssen Anreize für den Anbau, vor allem aber die Grundlagen für einen erfolgreichen Absatz der Ackererträge geschaffen werden.
Es kann relativ genau bestimmt werden, welche Menge an CO2 pro Hektar Moorfläche gespeichert bzw. durch Vernässung gebunden wird. Es ergibt sich somit die Möglichkeit, Klimaschutzzertifikate über die entsprechende Menge CO2 auszustellen. Unternehmen oder Privatpersonen können durch den Erwerb der Zertifikate eigene, nicht vermeidbare CO2-Emmissionen kompensieren. Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Zertifikate können weitere Moorschutzmaßnahmen finanziert oder beispielsweise bewirtschaftete Moorflächen langfristig gepachtet werden. Der rechtliche und organisatorische Rahmen kann auf Bundesebene bereitgestellt werden.