Antrag: | Energiewende mit System |
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Antragsteller*in: | Lisa Badum (KV Forchheim) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 11.10.2019, 11:20 |
Ä3 zu A13: Energiewende mit System
Antragstext
Von Zeile 2 bis 3 einfügen:
die politischen Rahmenbedingungen den Aufbruch in die nächste Phase der Energiewende ermöglichen und anschieben. Auch wenn bei allen Gewinnungsarten von Wasserstoff Primärenergie zur Herstellung verwendet werden muss und damit Effizienzverluste im Vergleich z.B. mit der direkten Nutzung von Strom entstehen, kann Wasserstoff in einigen Bereichen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.
Es ist höchste Zeit, dass nicht nur über Wasserstoff gesprochen wird, sondern
die politischen Rahmenbedingungen den Aufbruch in die nächste Phase der
Energiewende ermöglichen und anschieben. Auch wenn bei allen Gewinnungsarten von Wasserstoff Primärenergie zur Herstellung verwendet werden muss und damit Effizienzverluste im Vergleich z.B. mit der direkten Nutzung von Strom entstehen, kann Wasserstoff in einigen Bereichen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.
- Eine nachhaltige und volkswirtschaftlich auch international tragbare
Energiewende muss den Mobilitäts-, Wärme- und Stromsektor als ein
integriertes Ganzes betrachten.
- Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, verknüpft
Stromwelt und Kraftstoffwelt – die Voraussetzung für die Erreichung der
Klimaziele und die wirtschaftlich effiziente Umsetzung der Energiewende.
- Die Klimaschutzziele im Mobilitätssektor können nur auf Basis von
Elektromobilität (Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge) erreicht
werden. Der Großteil des Verkehrswesens wird früher oder später auf einen
Wasserstoffantrieb angewiesen sein.
- Nur grüner Wasserstoff als strombasierter Kraftstoff ermöglicht den
Übergang in eine hocheffiziente Brennstoffzellenmobilität und das bei
gleichen Kosten für den gefahrenen Kilometer ohne Feinstaub-, CO2- und
Geräuschemission.
Dazu fordern wir zur Umsetzung der Energiewende mit System folgende politische
Weichenstellungen:
- Regenerative Energien nutzen statt abschalten
Bei einem hohen Anteil fluktuierender Stromerzeugung aus Solar- und
Windenergieanlagen fallen große Mengen an erneuerbarem Strom an, die vom
Stromnetz nicht aufgenommen und transportiert werden können. Bereits heute
werden in Norddeutschland zunehmend erneuerbare Energienanlagen abgeschaltet.
Ein weiterer Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung wird gebremst. Zielführender
wäre es, die Anlagen nicht abzuschalten und den Strom für die Produktion von
Wasserstoff zu nutzen. Wir wollen, dass dieser grüne Strom den Betreibern von
Wasserstoff-Anlagen kostengünstig zur Verfügung gestellt wird, anstatt ihn gar
nicht zu produzieren.
- Ausbau der Erneuerbaren Energien
Der massive Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine zentrale Säule der
Energiewende. Deshalb muss es u.a. eine Aufhebung der Deckelung für
Photovoltaikanlagen und eine Zahlung einer vorhersehbaren und auskömmlichen
Marktprämie für Windprojekte geben.
Insbesondere die Errichtung zusätzlicher Kapazitäten für die
Wasserstoffherstellung ist ein wichtiger Beitrag. Dabei könnten Solar-
Freiflächen in Kombination mit Wasserstoff eine interessante Rolle spielen, da
durch die hohen Erzeugungsspitzen und Gleichzeitigkeit von Solarproduktion
Speicherbarkeit hier besonders zentral ist.
- Förderprogramm zum Ausbau der Elektrolysetechnik
Es ist notwendig „schon heute" ein Förderprogramm zum Ausbau der
Elektrolysetechnik einzuführen, um die notwendigen Kosten- und Effizienzziele zu
erreichen. So wird die grüne Wasserstofferzeugung wirtschaftlich und
konkurrenzfähig.
- Ausbau der H2-Infrastruktur
Wasserstoff lässt sich wie Benzin oder Diesel an der Zapfsäule tanken. Für die
nötige Infrastruktur müssen zügig H2-Tankstellen in Deutschland entstehen. Nur
so ist ein flächendeckender Einsatz der mobilen Wasserstofftechnik möglich.
- Langfristspeicher Gasinfrastruktur
In einer vollständig regenerativen Stromwirtschaft werden bei hohen Anteilen
variabler Erzeuger wie Wind- und Solarstrom zusätzliche Langfristspeicher zum
Ausgleich benötigt. Wir wollen dass die bestehende Erdgasinfrastruktur für die
energieeffiziente und kostengünstige Speicherung und Verteilung des grünen
Wasserstoffes genutzt wird, wo dies technisch möglich ist.
- EEG Regelung
Energiewandler-/ Energiespeicheranlagen, die ausschließlich erneuerbaren Strom
zur Umwandlung von Wasser zu Wasserstoff aufnehmen und damit die Voraussetzung
für eine zeitlich verzögerte energetische Nutzung wieder zur Verfügung stellen,
sind durch das EEG speziell zu fördern.
- Wasserstoffzüge
Auf der Schiene sollte Strom direkt genutzt werden, wo immer dies möglich ist.
Aber überall dort wo heute noch klimaschädliche Dieselloks fahren müssen diese
durch Wasserstoffzüge ersetzt werden.
- Emissionsfreie häusliche Wärmeerzeugung
Bei der häuslichen Wärmeerzeugung wird der grüne Wasserstoff ebenfalls mittels
Brennstoffzelle einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir wollen der
Brennstoffzellentechnik in diesem Bereich zum Durchbruch verhelfen.
- Dekarbonisierung der Industrie
Großes Potenzial für die Nutzung von grünem Wasserstoff besteht vor allem auch
in der Industrie. Der in verschiedenen Industrieprozessen benötigte Wasserstoff
wird derzeit oft aus Erdgas gewonnen. Mit dem aus Ökostrom hergestelltem
Wasserstoff gäbe es auch hier eine klimafreundliche Alternative.
Für uns Grüne ermöglicht Wasserstoff die intelligente Vernetzung der Bereiche
Elektrizität, Wärmeversorgung und Verkehr. Synergieeffekte machen ihn zum
wertvollen Energieträger eines energieeffizienten Gesamtsystems – ganz ohne
fossile Energiequellen.
Von Zeile 2 bis 3 einfügen:
die politischen Rahmenbedingungen den Aufbruch in die nächste Phase der Energiewende ermöglichen und anschieben. Auch wenn bei allen Gewinnungsarten von Wasserstoff Primärenergie zur Herstellung verwendet werden muss und damit Effizienzverluste im Vergleich z.B. mit der direkten Nutzung von Strom entstehen, kann Wasserstoff in einigen Bereichen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.
Es ist höchste Zeit, dass nicht nur über Wasserstoff gesprochen wird, sondern
die politischen Rahmenbedingungen den Aufbruch in die nächste Phase der
Energiewende ermöglichen und anschieben. Auch wenn bei allen Gewinnungsarten von Wasserstoff Primärenergie zur Herstellung verwendet werden muss und damit Effizienzverluste im Vergleich z.B. mit der direkten Nutzung von Strom entstehen, kann Wasserstoff in einigen Bereichen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.
- Eine nachhaltige und volkswirtschaftlich auch international tragbare
Energiewende muss den Mobilitäts-, Wärme- und Stromsektor als ein
integriertes Ganzes betrachten.
- Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, verknüpft
Stromwelt und Kraftstoffwelt – die Voraussetzung für die Erreichung der
Klimaziele und die wirtschaftlich effiziente Umsetzung der Energiewende.
- Die Klimaschutzziele im Mobilitätssektor können nur auf Basis von
Elektromobilität (Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge) erreicht
werden. Der Großteil des Verkehrswesens wird früher oder später auf einen
Wasserstoffantrieb angewiesen sein.
- Nur grüner Wasserstoff als strombasierter Kraftstoff ermöglicht den
Übergang in eine hocheffiziente Brennstoffzellenmobilität und das bei
gleichen Kosten für den gefahrenen Kilometer ohne Feinstaub-, CO2- und
Geräuschemission.
Dazu fordern wir zur Umsetzung der Energiewende mit System folgende politische
Weichenstellungen:
- Regenerative Energien nutzen statt abschalten
Bei einem hohen Anteil fluktuierender Stromerzeugung aus Solar- und
Windenergieanlagen fallen große Mengen an erneuerbarem Strom an, die vom
Stromnetz nicht aufgenommen und transportiert werden können. Bereits heute
werden in Norddeutschland zunehmend erneuerbare Energienanlagen abgeschaltet.
Ein weiterer Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung wird gebremst. Zielführender
wäre es, die Anlagen nicht abzuschalten und den Strom für die Produktion von
Wasserstoff zu nutzen. Wir wollen, dass dieser grüne Strom den Betreibern von
Wasserstoff-Anlagen kostengünstig zur Verfügung gestellt wird, anstatt ihn gar
nicht zu produzieren.
- Ausbau der Erneuerbaren Energien
Der massive Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine zentrale Säule der
Energiewende. Deshalb muss es u.a. eine Aufhebung der Deckelung für
Photovoltaikanlagen und eine Zahlung einer vorhersehbaren und auskömmlichen
Marktprämie für Windprojekte geben.
Insbesondere die Errichtung zusätzlicher Kapazitäten für die
Wasserstoffherstellung ist ein wichtiger Beitrag. Dabei könnten Solar-
Freiflächen in Kombination mit Wasserstoff eine interessante Rolle spielen, da
durch die hohen Erzeugungsspitzen und Gleichzeitigkeit von Solarproduktion
Speicherbarkeit hier besonders zentral ist.
- Förderprogramm zum Ausbau der Elektrolysetechnik
Es ist notwendig „schon heute" ein Förderprogramm zum Ausbau der
Elektrolysetechnik einzuführen, um die notwendigen Kosten- und Effizienzziele zu
erreichen. So wird die grüne Wasserstofferzeugung wirtschaftlich und
konkurrenzfähig.
- Ausbau der H2-Infrastruktur
Wasserstoff lässt sich wie Benzin oder Diesel an der Zapfsäule tanken. Für die
nötige Infrastruktur müssen zügig H2-Tankstellen in Deutschland entstehen. Nur
so ist ein flächendeckender Einsatz der mobilen Wasserstofftechnik möglich.
- Langfristspeicher Gasinfrastruktur
In einer vollständig regenerativen Stromwirtschaft werden bei hohen Anteilen
variabler Erzeuger wie Wind- und Solarstrom zusätzliche Langfristspeicher zum
Ausgleich benötigt. Wir wollen dass die bestehende Erdgasinfrastruktur für die
energieeffiziente und kostengünstige Speicherung und Verteilung des grünen
Wasserstoffes genutzt wird, wo dies technisch möglich ist.
- EEG Regelung
Energiewandler-/ Energiespeicheranlagen, die ausschließlich erneuerbaren Strom
zur Umwandlung von Wasser zu Wasserstoff aufnehmen und damit die Voraussetzung
für eine zeitlich verzögerte energetische Nutzung wieder zur Verfügung stellen,
sind durch das EEG speziell zu fördern.
- Wasserstoffzüge
Auf der Schiene sollte Strom direkt genutzt werden, wo immer dies möglich ist.
Aber überall dort wo heute noch klimaschädliche Dieselloks fahren müssen diese
durch Wasserstoffzüge ersetzt werden.
- Emissionsfreie häusliche Wärmeerzeugung
Bei der häuslichen Wärmeerzeugung wird der grüne Wasserstoff ebenfalls mittels
Brennstoffzelle einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir wollen der
Brennstoffzellentechnik in diesem Bereich zum Durchbruch verhelfen.
- Dekarbonisierung der Industrie
Großes Potenzial für die Nutzung von grünem Wasserstoff besteht vor allem auch
in der Industrie. Der in verschiedenen Industrieprozessen benötigte Wasserstoff
wird derzeit oft aus Erdgas gewonnen. Mit dem aus Ökostrom hergestelltem
Wasserstoff gäbe es auch hier eine klimafreundliche Alternative.
Für uns Grüne ermöglicht Wasserstoff die intelligente Vernetzung der Bereiche
Elektrizität, Wärmeversorgung und Verkehr. Synergieeffekte machen ihn zum
wertvollen Energieträger eines energieeffizienten Gesamtsystems – ganz ohne
fossile Energiequellen.