Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz | 19.-20. Oktober 2024 | Würzburg |
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Tagesordnungspunkt: | Fortsetzung TOP 7 Anträge |
Antragsteller*in: | KV Fürth-Land (dort beschlossen am: 18.09.2024) |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 24.09.2024, 15:44 |
I2: Die Grenzen der Digitalisierung nachhaltig verschieben
Antragstext
Um Bayern in der Digitalisierung weiterzubringen, ist auch in der
Digitalisierung viel zu tun. Alle sprechen davon, aber kaum einer packt es
wirklich an. Tatsächlich stellt sie jedoch eine enorme Gelegenheit für unsere
Volkswirtschaft, die Wissenschaft und nicht zuletzt für jeden Einzelnen dar.
Sie hat das Potenzial, die unangenehmen Aspekte des Lebens zu erleichtern: die
Kommunikation mit staatlichen Institutionen, Behördengänge und
Genehmigungsverfahren. Hier muss jedoch das Mindset in den Behörden und
staatlichen Institutionen angepasst werden. Einige Pilotprojekte in Nordbayern
zeigen bereits, wie es funktionieren kann, Behördenarbeit nachhaltig zu
digitalisieren.
Digitalisierung bietet nicht nur den Bürger*innen einen einfacheren Zugang zu
ihrer Verwaltung. Sie ist auch ein entscheidender Standortfaktor für
nachhaltigen und sozialen Wohlstand. Außerdem wirkt sie dem Fachkräftemangel in
bayerischen Behörden entgegen. Die Digitalisierung ist der Schlüssel zur
Beseitigung überflüssiger Bürokratie, die Unternehmen Zeit raubt, Personal in
repetitiven Prozessen bindet und Wertschöpfung hemmt. Somit ist die
Digitalisierung ein wichtiges Instrument, um die richtige Wettbewerbsfähigkeit
unseres Wirtschaftsstandortes zu erhöhen.
1. Stärkung der digitalen Infrastruktur
- Ausbau des schnellen Internets in ländlichen und städtischen Gebieten.
- Förderung von Investitionen in moderne Technologien und digitale
Netzwerke.
- Weitere Unterstützung für den Aufbau von Co-Working-Spaces und
Gründerzentren, um digitale Innovationen zu fördern.
- Schaffung von Austauschplattformen für innovative Unternehmen in der Nähe
zur Politik
2. Förderung von Bildung und Kompetenzentwicklung
- Einführung von Programmen zur digitalen Weiterbildung für alle
Altersgruppen. Besonders Grundlagenschulungen für digitalisierungsferne
Haushalte haben einen dringenden Handlungsbedarf.
- Integration von digitalen Kompetenzen in die schulische Ausbildung ist
schon seit vielen Jahren ein dringendes Anliegen und sollte stark
ausgebaut und gefördert werden. Sonst wird es schwierig, die Impulse aus
der Hightech Agenda Bayern mit Leben zu füllen. Wir benötigen Studierende,
die fähig sind, digitale Werkzeuge zu entwickeln und nicht nur anzuwenden.
- Zusätzlich benötigen wir Unterstützung von Initiativen, die Kinder und
Jugendliche an die digitale Welt heranführen. Nur so können wir die
bestehende Innovationsschwäche an den Wirtschaftsstandorten in Bayern
überwinden.
3. Verbesserung der Teilhabe an der digitalen Gesellschaft
- Sicherstellung des Zugangs zu digitalen Dienstleistungen für
benachteiligte Gruppen. Besonders bei Bürgerentscheiden und
Beteiligungsverfahren ist es notwendig, einen barrierefreien Zugang zu
digitalen Beteiligungsplattformen zur Verfügung zu stellen.
- Maßnahmen zur Förderung der digitalen Souveränität in der Bevölkerung
sollen umgesetzt werden, um das enorme Wissenspotential der gesamten
Bevölkerung über alle Altersklassen hinweg digital zu nutzen. Wir haben
eine starke Generation älterer Menschen, die viel aus ihren Erfahrungen
weitergeben können. Lasst uns dieses Potenzial nutzen.
- Schaffung von Anlaufstellen, die Bürger in digitalen Fragen unterstützen,
sind notwendig, um Internet für die zur Verfügung zu stellen, die keinen
Zugang haben und Menschen bei der Nutzung unterstützen, bis diese allein
zur Technologieanwendung fähig sind.
4. Innovationsförderung
- Stärkung des Standorts Bayern als Innovationszentrum durch finanzielle
Anreize für Start-ups und Unternehmen im digitalen Bereich. Nicht mit der
Gießkanne soll gefördert, sondern offene Förderprogramme angeboten werden.
Gerade die neuesten Themen werden von den fokussierten Förderungen im
Freistaat Bayern nicht abgedeckt und benötigen einen themenoffenen Ansatz.
- Förderung von Forschung und Entwicklung in digitalen Technologien.
- Unterstützung von Netzwerken zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft, um Mehrfach- und Parallelentwicklungen zu vermeiden,
die volkswirtschaftliche Redundanzen schaffen und viele Ressourcen
verschwenden.
Wir GRÜNE Bayern haben uns das Ziel gesetzt, unser Bundesland zur führenden
klimaneutralen Digitalregion in Europa zu entwickeln. Dieser
Transformationsprozess erfordert eine zeitgemäße, kreative und effizient
arbeitende Verwaltung sowie eine leistungsfähige digitale Infrastruktur. Als
GRÜNE Bayern möchten wir die Möglichkeiten
einer digitalen Verwaltung und einer robusten digitalen Infrastruktur bewusst
ausbauen
und den Herausforderungen, die auf diesem Weg auftreten, aktiv begegnen. Für ein
Land, das reibungslos funktioniert - sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als
auch für die Wirtschaft.
Unterstützer*innen
- Sven Altendorfer (KV Schweinfurt)
- Karin Scherer (KV Erlangen-Land)
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