B-BFR01: Katharina Wittig

Liebe Grüne Freund*innen,

ohne die Frauenquote hätte ich nie ein politisches Amt übernommen und ohne paritätische Redeliste hätte ich mich bei meiner ersten Parteiveranstaltung nicht zu Wort gemeldet. So kurz und bündig lässt sich die Bedeutung des Frauenstatuts für mich zusammenfassen. Aktuell bin ich bereits Delegierte in den Bundesfrauenrat und würde diese Aufgabe gerne fortsetzen.

Obwohl es nie ein alleiniger Schwerpunkt meiner politischen Arbeit war, begleitet mich feministische Politik von Anfang an, auch weil sie eine starke Überschneidung mit meinen Themen hat. Mehr zu meinen anderen Parteiämtern und Aufgaben findet ihr auch in meiner Bewerbung für den Landesausschuss.

Bei dieser Bewerbung möchte ich mich gerne auf zwei Themen konzentrieren:

1.Vielfalt

Wir Grüne verstehen Feminismus und Vielfalt immer intersektional, d.h. dass sich unterschiedliche Diversitätsmerkmale gegenseitig beeinflussen und verstärken. Durch die BAG Arbeit, Soziales, Gesundheit bin in ich in den Bundesdiversitätsrat delegiert. Ich habe nicht studiert und gehöre damit zu einer Gesellschaftsgruppe, die bei B90/Die Grünen deutlich unterrepräsentiert ist. Gerade feministische Themen werden bei uns oft sehr akademisch diskutiert, obwohl es starke feministische Bewegungen auch in der Arbeiter*innenklasse gab und gibt. Politische Teilhabe erfolgt durch Repräsentation, aber auch dem Einbringen und Beachten unterschiedlicher Perspektiven. Politische Teilhabe muss aber auch ermöglicht werden. Daher arbeitet wir im Diversitätsrat u.a. daran, finanzielle, aber auch kulturelle Hürden abzubauen. Durch meine Delegation in beide Gremien kann ich hier die Perspektiven verbinden.

2. Reproduktive Selbstbestimmung

Wir Grüne stehen für die Reproduktive Selbstbestimmung, d.h. jede Frau kann frei und unabhängig entscheiden, ob und wie sie Kinder bekommen möchte. Eigentlich sollte dies eine Selbstverständlichkeit sein- wie jede Entscheidung über den eigenen Körper-, in Deutschland wird die Frage von Schwangerschaftsabbrüchen aber immer noch über das Strafgesetz geregelt. Auch um hier Alternativen zu finden, hat sich die Regierungskoalition im Koalitionsvertrag auf die Einrichtung einer Kommission geeinigt, um dies -sowie anderen Fragen wie z.B. Leihmutterschaft und Eizellspende- neu zu regeln. Dieses Frühjahr wird nun der erste Bericht erwartet. Daher wird ein Schwerpunkt bis zum Ende der Legislatur die Debatte darüber und die praktische Umsetzung sein. Ein Hauptaugenmerk ist dabei sicher auf die medizinische Versorgungsstruktur und die Ausbildung. Themen, an denen ich durch meine gesundheitspolitische Expertise gut mitarbeiten kann.

Die Arbeit im Bundesfrauenrat macht mir viel Freude und die Bekanntschaften, die ich gemacht habe -insbesondere auch zu meinen wunderbaren bayrischen Mitdelegierten- möchte ich nicht missen. Die Teilnahme zur Bundesfrauenkonferenz dieses Jahr in Mannheim war ein Highlight. Um noch mehr Frauen an der Arbeit des Bundefrauenrates teilhaben zu lassen, würde ich gerne -natürlich gemeinsam mit meinen Mitdelegierten, der neuen frauenpolitischen Sprecherin im LaVo und Ina Machold- überlegen welche Formate hierfür geeignet wären. In meinem KV München habe ich z.B. bei unserem Frauen Café einen Bericht gegeben. Etwas ähnliches kann ich mir auch vor der nächsten LDK gut vorstellen.

Über euer Vertrauen für eine erneute Delegation in den Bundesfrauenrat würde ich mich sehr freuen.