In diesem Absatz finden sich Formulierungen, die u.a. als Täterschaft ohne Täter*innen bzw. als eine Abstrahierung der konkreten Verbrechen verstanden werden könnten. So wird von "dunklen Kapitel" gesprochen, statt konkret zu benennen, dass es sich um Massenmord, Vernichtungskrieg und industrielle Vernichtung handelt. Auch werden Kolonialzeit und Nationalsozialismus als historische Phasen benannt, obwohl es auch um konkrete Ereignisse, wie eben den Mord an Herero und Naama, als auch Shoa und Porajmos geht. Ergänzt wird das durch den Begriff der "Aufarbeitung", dessen problematischer Gehalt bereits in den 60er Jahren durch Adorno benannt wurde. Dieser Begriff ist historisch eng mit der Schlussstrichmentalität der Nachrkiegszeit verknüpft. Hinzu ist es uns wichtig, die progressiven Ursprünge und weiterhin in ihr liegenden Impulse der Erinnerungskultur zu benennen. So sollte deutlich werden, dass Kritik an Erinnerungskultur sie nicht pauschal in Frage stellt, sondern ihrem eigentlich und ursprünglichen Zweck zuführt.
Antrag: | GRÜN WÄHLEN UND BAYERN LEBEN |
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Antragsteller*in: | Marlene Schönberger (KV Landshut-Land) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 24.04.2023, 13:59 |