Ich habe mir überlegt, ob der Ä1 ausreicht, Aber eigentlich geht es mir nicht primär um Geld. Ich arbeite bei uns selber in der Firma in einem Team, die die Organisationsentwicklung vorantreiben und wir haben die Erfahrung gemacht, dass alles Wissen schon in der Firma ist. Das jedes Team anders ist und ein externer Berater zwar einen Standard-Prozess draufsetzen kann, dies aber viel häufiger scheitert als selbst erarbeitete Ansätze.
Daher wäre mein Ziel, dass wir nicht aus "finanzieller Not", sondern aus "purer Überzeugung" das Wissen unserer Mitglieder nutzen. Und zwar einerseits das "methodische" Wissen, aber viel wichtiger noch, dass wir systematisch das Struktur-Wissen und die Strukturwünsche von all unseren Ebenen einbinden. Ansatzweise würde dies sicherlich auch eine externe Organisationsentwicklung machen, aber wenn wir ein "internes Team" haben, in dem schon das Wissen aus möglichst vielen Ebenen der Partei vertreten ist, dann kann dieses Wissen viel besser abgeholt werden als von externen. Wir haben ja auch schon angefangen. In Altötting gab es ein World-Cafe, das auch Organisations-Entwicklungs-Aspekte abgedeckt hat. Dies müssen wir nur konsequent weitertreiben und dafür explizit Leute benennen.
Ein weiterer Aspekt: Eine Organisationsentwicklung kann zwar Vorschläge machen, aber bei uns sind viele Ebenen relativ autonom, das heißt, dass wir es kaum schaffen werden - und glaube ich auch gar nicht wollen - eine Struktur über alle auszurollen. Das heißt, es muss von Anfang an Teil des Konzeptes sein, dass diese Diskussion auf vielen Ebenen geführt wird (und zum Teil auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann. z.B. der eine KV hat einen Pressemensch im Vorstand, der geht mit PMs anders um als jemand, die das nicht haben). Dies kann eine externe Organisationsentwicklung meiner Meinung nach nicht leisten. Ein internes Gremium, in dem aber viele Ebenen bereits vertreten sind, kann da viel genauer und passender agieren.
Darüber hinaus halte ich auch den Zeitplan für fraglich. Wenn erst Angebote eingeholt werden müssen, dann wird der Betrag nicht mehr in den Haushalt 2025 eingestellt werden können, der auf dieser LDK beschlossen werden soll. Das heißt, realistisch würden die Aktivitäten somit erst 2026 starten.
Selbst der von mir hier skizzierte Zeitplan ist sehr ambitioniert und es könnten sich Verzögerungen ergeben. Da dieses Thema aber wichtig und richtig ist und gerade sehr aktuell scheint, wäre es schade, wenn wir erst 2026 mit diesem Thema starten könnten. Daher hätte der interne Ansatz den Vorteil, dass man quasi sofort starten könnte. Die Variante "externe" ab 2026 bleibt jedoch selbst mit diesem Konzept möglich.
Es ist absolut unklar, was eine externe Organisationsentwicklung kostet, insbesondere, da die Kosten sehr stark von dem Auftrag abhängen. Das heißt wir müssten uns sowieso erst intern Gedanken machen, was genau wir wollen, wie viel diese z.B. mit allen Ebenen reden sollen, wie viele KVs diese besuchen sollen, ...
Einerseits wäre es natürlich wünschenswert, so viele wie möglich einzubinden. Andererseits, ein Berater kostet pro Tag ab 750€ - Leute mit mehr Erfahrung teilweise erheblich mehr. Dies würde sehr schnell unser Budget sprengen, da wir die Gelder ja für Wahlkampf etc. eingeplant haben. Von daher wäre zu befürchten, dass externe Berater mit einem begrenzten Zeitbudget das Wissen und die Wünsche aus den verschiedenen Ebenen nur "stichprobenartig" abholen können, während bei einem internen Ansatz diese Aufgabe an die diversen Ebenen weitergereicht werden könnten und dann auf höherer Ebene zusammenlaufen könnten.
Selbst ein Mitglied, das diese Aufgabe professionell übernimmt (professionell = gegen Bezahlung; nicht zu verwechseln mit "Expertise"), müsste da hohe Beträge veranschlagen. Darüber hinaus würde es auf den Schultern von einem Mitglied liegen, inklusive dem Verlust der Vorteile, die ein diverses Team mit sich bringt. Daher plädiere ich sehr stark für ein ehrenamtliches OEG anstatt einer externen Organisationsentwicklung.
Daher, insgesamt stimme ich der Intention m Originalantrag zu 100% zu. Eine Organisationsentwicklung ist sinnvoll.
Aber die Herangehensweise würde ich wie oben skizziert bevorzugen und daher bitte ich Euch um die Zustimmung zu diesem Änderungsantrag.
DANKE
Christian
P.S.:
Noch ein paar Detailanmerkungen zu dem ÄA.
"Der Landesausschuss bestimmt": Hier wünsche ich mir tatsächlich keine Wahl, sondern dass aktiv über die Kriterien diskutiert wird und idealerweise eine Konsens-Entscheidung getroffen wird. Im Zweifel wäre es natürlich eine Wahl. Und die "7" sind so gewählt, dass sich idealerweise alle 7 Bezirke wiederfinden. Dies würde ich aber bewusst nicht als "Fix-Kriterium" setzen, falls es Bezirke gibt, in denen sich niemand mit entsprechender Erfahrung bewirbt. Die Bezirke wären aber schon aufgerufen, entsprechenden Personen die Bewerbung zu empfehlen.
Zeitstrahl: Diesen Zeitstrahl halte ich, gerade am Anfang, für sehr sehr ambitioniert, daher bitte ich schon jetzt Verzögerungen zu entschuldigen. Aber um bis zur nächsten LDK tatsächliche Zwischenergebnisse präsentieren zu können und daraufhin Entscheidungen treffen zu können ist trotzdem zu versuchen, einen sehr engen Zeitplan anzustreben. Endergebnisse vor Ende 2026 sind unrealistisch, da wir uns ja quasi bereits im Vorwahlkampf für Bundestagswahl und Kommunalwahl befinden und daher viele Ebenen keine Kapazitäten haben, sich in Workshops mit Organisationsentwicklung zu beschäftigen.
"Rechtzeitig vor der LDK 2025" - Kernfrage für "rechtzeitig" ist hier, ob man einen Antrag stellen will/muss, d.h. die Antragsfrist ist zu berücksichtigen.
Budget: Es könnte sein, dass eine Softwarelizenz (ich hab gerade keine spezielle im Kopf) hilfreich wäre, diese kosten schnell im 4-stelligen Bereich. Realistisch gesehen sollte der übrige Finanzbedarf primär aus Reisekosten bestehen, gerade in Zeiten von Online-Konferenzen kann man da einiges sparen. Aber dennoch sollte es möglich sein, dass sich z.B. das Orga-Team mal für ein Arbeits-Wochenende in Präsenz trifft.
Unterstützung der LGS: Diese muss natürlich in angemessenem Umfang und in Absprache mit dem LaVo erfolgen.