| Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz 2022 | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | TOP 4 Anträge | 
| Antragsteller*in: | Stefan Christoph (KV Regensburg-Stadt), Theresa Eberlein (KV Regensburg-Stadt), Eva Lettenbauer (KV Donau-Ries) (dort beschlossen am: 24.08.2022) | 
| Status: | Eingereicht | 
| Eingereicht: | 24.08.2022, 18:00 | 
A8: Digital Streetwork verstetigen!
Antragstext
Das Leben vieler Menschen spielt sich zunehmend mehr in digitalen Räumen ab. 
Spätestens durch die Covid 19-Pandemie waren viele Menschen mit Homeoffice, 
Videokonferenzen oder digitalem Unterricht konfrontiert. Schule, Arbeit, 
Behördengänge und auch viele Einkäufe spielen sich zunehmend über das Netz ab. 
Als Ort zum Abschalten in der Freizeit ist das Internet mit Social Media, 
Videospielen und ganz vielen anderen Erscheinungen schon längst kein Neuland 
mehr. Digitale Räume als Teil der Wirklichkeit sind in der Mitte der 
Gesellschaft angekommen.
Damit wird es zunehmend auch wichtig, digitale Räume als Orte zu behandeln, in 
dem ein Teil unseres gesellschaftlichen Lebens stattfindet. Das Netz bietet uns 
dabei viele positive Seiten, von denen wir profitieren können. Wir dürfen aber 
die negativen Erscheinungen, die sich online genauso zeigen wie im analogen 
Zusammenleben, nicht ausblenden. Deswegen positionieren wir Grüne uns seit 
langem gegen Hatespeech im Netz und machen uns für Datenschutz und 
Cybersicherheit stark.
Vermehrt fühlen sich Menschen auch mit den Erfahrungen, die sie im Netz machen, 
alleingelassen. Sei das durch Cybergrooming oder Mobbing. Doch auch eigene 
Echokammern verstärken sich im digital Raum. Ein Ausbrechen in psychischen 
Extremsituationen scheint durch die Bestärkung der eigenen Peer-Group unmöglich. 
Dort wo in der analogen Welt seit vielen Jahren Methoden der Jugendarbeit und 
der Streetwork eingesetzt werden, gibt es seit inzwischen einem Jahr in Bayern 
ein Pilotprojekt zur Digital Streetwork.
Die digitalen Streetworker*innen sind im Netz für junge Menschen bei allen 
Fragen, die sie belasten oder beschäftigen ansprechbar. Wie auch bei der 
analogen Streetwork ist dabei ein Agieren in der Lebenswelt der Zielgruppe und 
Beziehungsarbeit ist entscheidend für die Annahme des Angebots. Sie spielen 
gemeinsam mit der Zielgruppe Games, sind dabei auf Twitch oder auch auf anderen 
Plattformen wie Instagram oder Reddit unterwegs. Und die digitalen 
Streetworker*innen sind nicht nur ansprechbar, wenn jemand ein Problem hat, sie 
schaffen auch proaktiv Bildungs- und Gesprächsangebote. Und reden dabei zum 
Beispiel über mentale Gesundheit, Body Positivity oder Zukunftsängste. 
Neuerdings gibt es sogar eine kostenlose anwaltliche Erstberatung. Und natürlich 
weisen sie niemanden ab, der oder die zu alt oder nicht aus Bayern ist, sondern 
leiten sie an andere Fachstellen weiter.
Die Finanzierung des Freistaats für dieses gute und erfolgreiche Projekt ist im 
Moment befristet bis 2022. Eine Zusage für eine Anschlussfinanzierung gibt es 
bisher nicht. Die Ergebnisse der Zwischenevaluierung waren allerdings sehr 
positiv und belegen den Bedarf für das Angebot. Wir als bayerische Grüne setzen 
uns dafür ein, dass auch im Netz Menschen – und gerade Kinder und Jugendliche – 
nicht alleingelassen werden. Daher fordern wir eine Weiterfinanzierung und eine 
Weiterführung des Projekts auch über 2022 hinaus.
Begründung
Erfolgt mündlich
Unterstützer*innen
- Joel Keilhauer (KV München)
 - Martina Neubauer (KV Starnberg)
 - Heidi Terpoorten (KV Dillingen)
 - Barbara Holzmann (KV Oberallgäu)
 - Gabriele Bayer (KV Neumarkt)
 - Ferdinand Mann (KV Neumarkt)
 - Sebastian Hansen (KV Würzburg-Land)
 - Elisabeth Janner (KV Miesbach)
 - Dagmar Keis-Lechner (KV Kulmbach)
 - Mirjam Körner (KV Bayreuth-Stadt)
 - Dardan Kolic (KV München)
 - Maria Wißmiller (KV München)
 - Wiebke Richter (KV Regensburg-Stadt)
 - Ami Lanzinger (KV Erding)
 - Arian Kunze (KV Ebersberg)
 - Lena Werner (KV Main-Spessart)
 - Angela Büttner (KV München)
 - Gina Merkl (KV Fürstenfeldbruck)
 - Martin Pilgram (KV Starnberg)
 - Christine Denk (KV Regensburg-Stadt)
 - Jakob Breyer (KV Regensburg-Stadt)
 - Matthias Ernst (KV Straubing-Bogen)
 - Elli Wolf (KV Amberg-Sulzbach)
 - Marie-Christine Scholz (KV Regensburg-Stadt)
 - Anja Callam (KV München)
 - Mona Fuchs (KV München)
 - Clara Nitsche (BV Grüne Jugend)
 - Stefanie Auer (KV Passau-Stadt)
 - Helena Kontny (KV Würzburg-Stadt)
 - Florian Dietrich (KV München-Land)
 - Marion Lüttig (KV München)
 
Kommentare
Dardan Kolic:
Ich wüsste momentan wenig Vorhaben, bei denen eine Verstetigung und ein Ausbau so sinnvoll und notwendig wären, wie dieses. Meine vollste Unterstützung!
Gerhard Schmidt:
Gerhard Schmidt KV Neumarkt / Opf.
Martina Thalmayr:
Christiane Thiesen / KV Lindau:
Bravo 👏