| Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz 2022 | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | TOP 4 Anträge | 
| Antragsteller*in: | Julia Post (KV München) | 
| Status: | Eingereicht | 
| Eingereicht: | 25.08.2022, 13:14 | 
A11: Ein wirkungsorientierter Haushalt für Bayern
Antragstext
Um grüne und zukunftsweisende Ideen wahr werden zu lassen, benötigt der 
Freistaat Bayern einen Haushalt, der Probleme löst und die Zukunft gestaltet. 
Deshalb wollen die GRÜNEN in Bayern, dass die Bayerische Staatsregierung einen 
wirkungsorientierten Produkthaushalt nach Vorbild des Landes Niedersachsen mit 
Zielen und Kennzahlen aufstellt.
Zeit multipler Krisen erfordert Investitionen mit Wirkung
Auch öffentliche Haushalte sind durch Mehrausgaben für Corona-Krise, 
Unterstützung der Ukraine und die steigenden Preisen enorm belastet. 
Gleichzeitig sind andere Krisen und Bedarfe dadurch nicht einfach verschwunden. 
Auch in Zukunft werden uns neue Herausforderungen begegnen, die mit weiteren 
Kosten verbunden sind. Ob Klimakrise, öffentliche Infrastruktur, Digitalisierung 
oder Bildungsungerechtigkeit: Wir müssen in viele Bereiche dringend investieren, 
um Krisen kurzfristig abzumildern und präventiv aktiv zu werden, damit 
zukünftige Krisen langfristig gar nicht erst entstehen. Dafür braucht es 
zielgerichtete öffentliche Haushaltsmittel.
Schluss mit Floskeln: Wirtschaftlichkeit ernst nehmen!
Umso wichtiger ist es, die finanziell verfügbaren Mittel dort einzusetzen, wo 
sie am dringendsten gebraucht werden und das auf eine Weise, welche die 
bestmöglichen Lösungen mit der größten Wirkung bevorzugt. Wir sind häufig gut 
darin, unsere Ressourcen effizient und sparsam einzusetzen. Jedoch bringt uns 
Sparsamkeit unserem Ziel einer generationengerechten Zukunft nicht näher. Wir 
brauchen einen effektiven statt einem rein effizienten Mitteleinsatz, der Gelder 
dort einsetzt wo sie ihr Wirkung voll entfalten können. Am Ende muss die 
effektivste Maßnahme ergriffen werden, statt lediglich der günstigsten. Mit 
„Wirkung“ sind unsere grünen politischen Ziele gemeint, wie bspw. das Abwenden 
der Klimakrise, wofür die Haushaltsmittel extrem knapp sind. Dieser 
Perspektivwechsel — weg von der reinen Sparsamkeit, hin zu einem Fokus auf das 
Ziel — ist der Weg um Krisen zu begegnen und neuen Krisen vorzubeugen. Im Kern 
verhilft dieser Ansatz auch dem Postulat nach wirtschaftlicher Haushaltsführung 
zu seinem Recht, einem der wichtigsten Grundsätze im Haushaltsrecht. Denn 
Wirtschaftlichkeit bedeutet hier, für einen bestimmtes Ergebnis die 
geringstmöglichen Mittel einzusetzen.
Wirtschaftlichkeit darf also nicht nur einseitig finanzielle Mittel in den Blick 
nehmen, sondern muss auch die politischen Erträge sehen. In diese Rechnung muss 
auch ein entsprechender Zeithorizont einfließen, der über das Haushaltsjahr 
hinaus denkt. Genau deshalb sollte die haushaltspolitische Steuerung nicht über 
bereitgestellte Mittel, sondern über inhaltliche Zielvorgaben stattfinden. Diese 
Ziele müssen von einer Gesamtstrategie abgeleitet sein, die in den meisten 
Haushalten allerdings nur in den seltensten Fällen existiert. So wirkt der 
wirkungsorientierte Haushalt im besten Fall auch bspw. als Treiber für den 
Landesentwicklungsplan, der Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft wie 
u. a. Klimakrise oder Verkehrswende bei absehbar knapper werdenden Mitteln geben 
muss.
Treiber für Transparenz und Innovation
Ein solcher Haushalt leistet also die Übersetzung der Gesamtstrategie in 
Wirkungsziele, Erfolgsindikatoren sowie konkrete Maßnahmen. Politisches Handeln 
und Verwaltungshandeln werden so systematisch auf Strategien und Wirkungsziele 
ausgerichtet. Damit wird die Effizienz auch ins Verwaltungshandeln 
hineingetragen, erzeugt mehr Transparenz, ermöglicht Innovation und eine 
stärkere Bürger*innenorientierung. Dieses Steuerungssystem muss künftig 
verpflichtender Bestandteil aller öffentlichen Haushalte in Bayern werden und 
nicht nur für die Kommunen mit doppischem Haushaltswesen.
Unterstützer*innen
- Samuel Moser (KV München)
 - Reinhard Gloggengiesser (KV München)
 - Oliver Strisch (KV Eichstätt)
 - Diana Brand (KV München)
 - Lendita Musliji (KV München)
 - Ulrich Lindner (KV Schwabach)
 - Henrike Hahn (KV München)
 - Tina Winklmann (KV Schwandorf)
 - Martin Züchner (KV München)
 - Sanne Kurz (KV München)
 - Sascha Müller (KV Schwabach)
 - Heidi Schiller (KV München)
 - Henrik Schmidt-Heck (KV Roth)
 - Sarah Onken (KV Ebersberg)
 - Michael Czisch (KV München)
 - Gisela Kainz (KV München)
 - Maria Krieger (KV Kelheim)
 - Tom Aurnhammer (KV Nürnberg-Stadt)
 - Jörg Lipp (KV Nürnberg-Stadt)
 - Martin Staude (KV München)
 - Martina Neubauer (KV Starnberg)
 - Ulrike Schweiger (KV Berchtesgadener Land)
 - Felix Erbe (KV Roth)
 - Anais Schuster-Brandis (KV München)
 - Manuel Neulinger (KV Weilheim-Schongau)
 - Dardan Kolic (KV München)
 - Arian Kunze (KV Ebersberg)
 - Verena Machnik (KV Starnberg)
 - Karin Scherer (KV Erlangen-Land)
 - Angela Isop (KV Kempten)
 - Lucas Brunkhorst (BV Grüne Jugend)
 - Anja Callam (KV München)
 - Mona Fuchs (KV München)
 - Stefanie Rothermel (KV München)
 - Eva Borke-Thoma (BV KPV Bayern)
 - Florina Vilgertshofer (KV München)
 - Doris Wagner (KV München)
 - Georg Koch (KV München)
 - Wolfgang Hofmann (KV Bad Kissingen)
 - Thomas Holler (KV München-Land)
 - Marion Lüttig (KV München)
 
Kommentare
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Ulrich Lindner:
Sanne Kurz:
Susanne Höck:
Hermann Schoyerer: