B-LA13: Bernhard Zimmer

Liebe Freundinnen und Freunde,

ich bin Bernhard Zimmer und bewerbe mich um die Wiederwahl in den Landesausschuss.

Mein Herzensanliegen ist die zukunftsfähige Entwicklung der ländlichen Räume. Ich kämpfe für eine ökologische, klimaresiliente Landnutzung. Wie können wir Grünen Landwirte mehr werden, wie müssen wir Politik gestalten, dass man uns wieder mehr vertraut.

Ich bin in der Stadt geboren, aufgewachsen, habe dort studiert und als Wissenschaftler (Forschungsschwerpunkt Ökobilanzierung) gearbeitet. 2001 hat mich der „Ruf“ auf’s Land geholt, an einen kleinen FH-Studiengang im Dorf „Kuchl“ bei Salzburg. Als junge Familie mit drei kleinen Kindern haben wir München verlassen, etwas unsicher, was uns erwarten würde. Wir haben uns im Berchtesgadener Land angesiedelt, in Piding, einem Dorf mit Kindergarten, Grundschule, Sportverein. Wir genießen seither die Vorzüge des Landlebens.

Ein Projekt „Waldlehrpfad“ hat mich 2005 in die „Lokale-Agenda-Piding“ gelockt. 2007 habe ich den Grünen Ortsverband Piding mitgegründet, um im Jahr 2008 bei den Kommunalwahlen mit einer Grünen Liste anzutreten. Inzwischen sind wir vier Grüne im Gemeinderat mit einem Anteil von 75% Frauen in der Grünen Fraktion.

2018 und 2023 durfte ich für den Stimmkreis „112“ – Berchtesgadener Land bei den Landtagswahlen antreten. Nein, ich bin mit dem Ergebnis 2023 nicht zufrieden, denn es ist offensichtlich, dass wir das Vertrauen von vielen Menschen verloren haben, die uns 2018 schon einmal ihre Stimme gegeben hatten. Ja, die Stimmung war und ist schwierig, aber müssen wir unbedingt selbstkritisch hinterfragen, warum unsere Konzepte und Botschaften nicht oder falsch ankommen.

Nein, ich habe keinen Hof geerbt. Ja, ich bin Biobauer, bewirtschafte inzwischen 12 ha gepachtete Grünlandflächen im Nebenerwerb. Seit mehr als 10 Jahren pflanze ich Obstbäume, kultiviere etwas Gemüse und Kräuter, halte Bienen, habe eine Erlaubnis zum Schnapsbrennen und züchte eine vom Aussterben bedrohte Schafrasse: „Alpine Steinschafe“. Manche halten mich für verrückt, aber ich habe eine Mission: Anpacken, denn es geht nicht um mich, sondern um unsere Kinder.

Ich bin auch Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, in der Bayerischen Herdbuchgesellschaft und im Verband bayerischer Schafhalter und ja, die letzten Wochen (Monate) waren extrem anstrengend, aber niemals bedrohlich für mich persönlich. Ich habe auch viel zugehört und ich habe verstanden, dass wir, als Gesellschaft, über Jahrzehnte ein System geschaffen haben, das keine Zukunft haben kann. Das möchte ich ändern. Meine Arbeit auf der Fläche wird anerkannt. Über Bürokratie und „Zettelschubsen“ in der Landwirtschaft könnte ich ein Buch schreiben. Ich bin überzeugter Naturwissenschaftler, meiner Meinung nach muss Politik faktenbasiert sein, aber die Mehrzahl der Wählerinnen und Wähler reagiert eher emotional.

Was kann, was will ich leisten im Landesausschuss für uns Grüne in Bayern?

Als Mitglied der Generation „Babyboomer“ kann ich meine, inzwischen vielfältige und langjährige berufliche Erfahrung einbringen. Ferner meine kommunalpolitische Erfahrung als Gemeinde- und Kreisrat. Ich lebe sehr zufrieden auf dem Land, komme aus der Stadt. Wir müssen begreifen, dass Stadt & Land wie in einer Symbiose nur zusammen erfolgreich überleben können. Als Grüner Landwirt möchte ich die nächsten beiden Jahre daran arbeiten, dass wir mehr Verständnis für beide Seiten entwickeln, gemeinsam und solidarisch Politik gestalten.

Liebe Grüße

Bernhard Zimmer