B-LA15: Christoph Appel

Liebe Freundinnen und Freunde,

ich bin ein echtes Steigerwälder Kind und in einer Region aufgewachsen, die sehr ländlich und konservativ geprägt ist. Es ist nicht leicht, in solchen Strukturen Veränderungen anzustoßen und gegen den Einheitsbrei anzukämpfen. Die Menschen mit ihrem „fränkischen Charme“ haben zwar das Herz am richtigen Fleck, aber Veränderungen stehen sie skeptisch gegenüber. Es braucht viel Überzeugungsarbeit, um durchzudringen und ein Umdenken anzustoßen. Ein Beispiel dafür ist die Diskussion um den Nationalpark Steigerwald.

Genau hier ist mein Kreisverband Haßberge angesiedelt.
Wir kämpfen täglich, im KV und in den Räten, mit engagierten Mitgliedern, um Vertrauen in der Bevölkerung und für unsere grünen Ziele.
Besonders der letzte Wahlkampf hat viele an die Belastungsgrenzen geführt. Doch trotz hartem Gegenwind stehen wir unsere Frau und unseren Mann und bringen die Grünen hier im ländlichen Raum hartnäckig und zielstrebig voran.

Als ich 2018 den Grünen beigetreten bin und den Posten als KV-Sprecher übernommen hatte, war mir schnell klar, dass es viel zu tun gibt. Gemeinsam haben wir unseren KV aus dem „Dornröschenschlaf“ geholt und neue Strukturen aufgebaut. Es ist uns gelungen, unsere Mitgliederzahl fast zu verdreifachen und Strukturen zu schaffen - Strukturen mit tatkräftigen Menschen, die anpacken und sich nicht wegducken. Dazu gehört auch die enge Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft – vom CSD Verein bis zu den ehrenamtlichen Helfer:innen in der Geflüchtetenarbeit.

Doch alles Engagement vor Ort stößt an Grenzen. Wir brauchen die Zusammenarbeit, wir brauchen einander - innerhalb der Grünen im Bezirk, über den Bezirk hinaus und aus unserer Blase heraus. Ohne gegenseitige Rückendeckung kommen wir nicht voran. Egal ob als Grüne auf dem Land oder in der Stadt, nur mit echtem „Wir gemeinsam“ meistern wir die Herausforderungen und schaffen den dringend nötigen Wandel.

Der KV Haßberge mit seinen Mitgliedern und seiner Vorstandschaft sind ziemlich typisch: Wir alle haben einen normalen Beruf fern der Politik, vielfältige familiäre Verpflichtungen und tanzen ehrenamtlich auf mehreren Hochzeiten. Wir sind Expertinnen und Experten – dafür, was bei unseren Kolleg:innen, in der Verwandtschaft, bei den Mitgliedern im Sportverein von Grüner Politik ankommt, was die Leute beschäftigt, welche Fragen sie haben. Und das in einem konservativ geprägten Umfeld, in dem CSU und Freie Wähler leider wieder die Debatten bestimmen. Hierfür brauchen wir Ideen und Antworten, die wirken. Ideen und Antworten, die wir in Bayern auf Landesebene mit den Bezirks- und Kreisverbänden erarbeiten müssen.

Genau das ist der Grund, warum ich mich für den Landesausschuss bewerbe – als Experte für das, was wir vor Ort brauchen, was funktioniert und was nicht. Wenn wir wieder wachsen wollen, brauchen wir den Blick in andere Milieus, in andere Blasen – in der Stadt und auf dem Land.

Wir stehen vor schweren Aufgaben und es schlägt uns viel Hass und Wut entgegen. Für viele ist das fast nicht zu ertragen und es besteht die Gefahr der Resignation. Das lassen wir nicht zu und stellen uns dem als „Team-Bayern“ entgegen.
Lasst uns gemeinsam, die Ideen und Antworten entwickeln, wie wir auf dem Land und in der Stadt, den Filz aufbrechen und unsere Strukturen in den Bezirken und Kreisverbänden so stärken, dass wir ein Bollwerk für die Demokratie und Garant für den Wandel sein werden.

Dafür stelle ich Euch gerne mein Engagement und meine Motivation zur Verfügung.

Euer Christoph