Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 4 Wahlen des Landesvorstands |
Antragsteller*in: | Ulrike Schweiger (KV Berchtesgadener Land) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 29.12.2023, 11:42 |
B-LaVo06: Uli Schweiger - Bewerbung als frauenpolitische Sprecherin
Bewerbung
Liebe Freundinnen und Freunde,
Ich bin Uli Schweiger und bewerbe mich als frauenpolitische Sprecherin im Landesverband Bayern.
Mir liegt das Thema Kommunalpolitik, Kommunikation und Vernetzung sehr am Herzen. Denn nur wenn wir „Miteinander-Weit-Denken“, wenn endlich mehr Frauen als Rätinnen, Bürgermeisterinnen und Landrätinnen unsere Bayerische Politik aktiv mitgestalten, werden wir auch weit kommen.
2018 bin ich nach der Bayerischen Landtagswahl bei Bündnis 90/Die Grünen eingetreten. Politisch interessiert war ich schon immer – was letztendlich den Ausschlag gegeben hat, war einerseits die Art und Weise Wahlkampf zu führen – soll heißen, nicht auf die politischen Mitbewerber*innen einzuprügeln, sondern mit den eigenen Kompetenzen, Stärken und Ideen zu punkten. Andrerseits hat mich ein Punkt im damaligen Wahlprogramm besonders überzeugt: „Alleinerziehende werden gestärkt“. Ich war selbst jahrelang alleinerziehend und weiß damit aus eigener Erfahrung, wieviel Kraft und Energie das kostet, wie zermürbend es sein kann, wenn man auch finanziell sehr oft benachteiligt ist. Und, dass es kaum möglich ist, neben einem herausfordernden Vollzeitjob und zwei Kindern, sich politisch zu engagieren.
Als nun meine Kinder mehr oder weniger erwachsen waren, konnte ich die freigewordene Zeit und Energie in den Ortsverband Freilassing und in den Kreisverband Berchtesgadener Land investieren.
2023 war ich Stimmkreiskandidatin für den Bezirkstag Oberbayern.
Gerade während des Wahlkampfes habe ich viele Gespräche mit Frauen geführt – sei es im Rahmen des Weltfrauentages, in Ortsversammlungen bei verschiedenen Ortsverbänden, an den Infoständen, und bei zahlreichen Veranstaltungen. Und dabei wurde ich häufig mit einem Frauenbild konfrontiert, mit dem viele Frauen in ländlich geprägten Kommunen zu kämpfen haben. Ob nun ein Bürgermeister in einer Gemeinderatssitzung sagt, dass seine Gemeinde kein Problem mit Betreuungsplätzen habe, weil es den Frauen dort wirtschaftlich so gut gehe, dass sie sich noch selbst um ihre Kinder kümmern können. Und zur selben Zeit wird veröffentlicht, dass in Bayern die Altersarmut bei Frauen die dritthöchste in Deutschland ist.
Oder ein weibliches Mitglied eines OV ruft mich vor der neuen Vorstandswahl an und fragt um Rat, weil sich keine Vorstandssprecherin findet, obwohl es einige geeignete Frauen geben würde. Aber andererseits viele Männer Sprecher und Beisitzer werden wollen.
Allein diese Beispiele zeigen, dass gerade im ländlichen Raum sehr viel zu tun ist, um die gesellschafts- und kommunalpolitische Sichtbarkeit von Frauen zu stärken und aktiver zu machen, um die Gleichberechtigung schneller voranzutreiben und damit die Situation der Frauen zu verbessern.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es dafür ein großes Netzwerk und viele aktive Frauen braucht, Pragmatismus und Lebensnähe.
Hier im Berchtesgadener Land bin ich zum Beispiel mit einigen grüne Mitstreiterinnen seit mehr als einem Jahr dabei, einen „AK Frauen“ zu etablieren, den wir parteiübergreifend für alle Frauen im Landkreis öffnen wollen.
Auch im Rahmen meiner Tätigkeit als Ehrenamtskoordinatorin im Fachbereich Integration & Asyl bei der Caritas Berchtesgadener Land komme ich mit vielen Frauen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern ins Gespräch. In einer Diskussion im „Interkulturellen Frauen Café“ zum Thema „Landtagswahlen – polit. System in Deutschland und Bayern“ waren die Frauen sehr erstaunt, dass im Bayerischen Landtag nur 26 % Frauen sitzen (jetzt sind es leider noch weniger) – sie konnten überhaupt nicht verstehen, dass selbst im hochentwickelten Deutschland Frauen immer noch benachteiligt sind.
Durch diese Erlebnisse und Gespräche reifte der Gedanke, mich genau für diese Themen fokussierter und auf anderer Ebene einzusetzen. Als frauenpolitische Sprecherin kann ich genau da ansetzen, wo es notwendig und gewünscht wird. Bei den Ortsverbänden/Kreisverbänden, die es nicht schaffen, ihre Frauenplätze zu besetzen, die beim Aufbau von Frauen als Kandidatinnen für die nächste Kommunalwahl Unterstützung brauchen, damit ab 2026 viele Frauen in den Räten oder als Bürgermeisterinnen und Landrätinnen in ganz Bayern aktiv Politik weiblicher gestalten.
Während meiner Tätigkeit als Trainerin und Moderatorin für die Bayerischen Grünen habe ich viele unterschiedliche Workshops gestalten dürfen. Dabei ist es mir klar geworden, dass meine Stärke die Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen ist, mit ihnen lösungsorientiert zu arbeiten, sie zu vernetzten und zu motivieren. Und das kann ich in der Aufgabenstellung als frauenpolitische Sprecherin im Landesverband optimal einsetzen.
Ich freue mich, wenn Ihr meine Bewerbung unterstützt und stehe gerne für Fragen, Online-Meetings etc. zur Verfügung
Liebe Grüße
Uli Schweiger
Ich bin 58 Jahre alt, habe 2 erwachsene Kinder, ein kleines Holzhaus, eine einäugige Katze und 2 Chinchillas.
💚Seit 2018 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen
💚Seit 2020 Sprecherin des Ortsverbandes Freilassing
💚Seit Mai 2022 Mitglied des Kreisvorstandes Berchtesgadener Land.
💚Seit Oktober 2021 Mitglied des Trainer*- und Moderator*innen Team des Landesverbandes Bayern
💚Aktives Mitglied bei GRIBS bzw. bei der GRIBS Denkwerkstatt.
💚 2023 war ich Stimmkreiskandidatin für den Bezirkstag Oberbayern.
💚Auch engagiere ich mich in der LAG Migration
- Bis Ende 2021 war ich in einem großen Konzern u.a. in der Personalentwicklung, Training und Aus- und Weiterbildung tätig.
- Seit Anfang 2022 bin ich als Moderatorin, Trainerin und Coach selbstständig (Firmenlogo: "Machen statt Meckern)
- Darüber hinaus engagiere ich mich im VdK Orts- und Kreisverband mit dem Schwerpunkt „Frauenpolitik“.
- Seit 2022 Ehrenamtskoordinatorin, Caritas Berchtesgadener Land „Integration & Asyl“